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Kieler Hafen legt bei Kreuzfahrten weiter zu

16.01.2020, 11:47
Für die neue Saison sind in Kiel 198 Anöäufe von 36 verschiedenen Kreuzfahrtschiffen angemeldet. Foto: Thomas Eisenkrätzer/dpa/Archivbild
Für die neue Saison sind in Kiel 198 Anöäufe von 36 verschiedenen Kreuzfahrtschiffen angemeldet. Foto: Thomas Eisenkrätzer/dpa/Archivbild dpa

Kiel - Für die neue Saison sind in Kiel 198 Anläufe von 36 verschiedenen Kreuzfahrtschiffen angemeldet. „Wir erwarten circa 880 000 Passagiere”, sagte Geschäftsführer Dirk Claus am Donnerstag. Im vergangenen Jahr waren in Kiel bei insgesamt 175 Anläufen 803 000 Reisende an oder von Bord gegangen. Die neue Saison beginnt am 27. März. Insgesamt nahm der Passagierverkehr im Kieler Hafen im vergangenen Jahr um 8,4 Prozent auf knapp 2,4 Millionen Fahrgäste zu.

Bei den Kreuzfahrern sind für den Hafen die Schiffsgrößen besonders wichtig, weil danach der Umsatz berechnet wird. 2020 steigt die Bruttoraumzahl voraussichtlich auf 16,7 Millionen BRZ, nach 15 Millionen im Vorjahr. Größtes Schiff in diesem Jahr ist erneut die 316 Meter lange „MSC Meraviglia” mit 171 598 BRZ.

In seine Terminalanlagen und in den Umweltschutz investiert der Seehafen derzeit knapp 30 Millionen Euro. Am Ostseekai entsteht für Kreuzfahrtpassagiere ein zehn Millionen teures zweites Terminalgebäude, das zu Saisonbeginn im Frühjahr fertig sein soll.

Gleich daneben wird eine Landstromanlage gebaut, deren Inbetriebnahme Geschäftsführer Claus für Juli erwartet. Sie ist so angelegt, dass sie gleichzeitig ein Kreuzfahrt- und ein Fährschiff der schwedischen Stena-Line versorgen kann. „Unser Ziel ist es, im ersten vollen Betriebsjahr 60 bis 70 Kreuzfahrtschiffe mit Landstrom zu versorgen”, sagte Claus. „Künftig sollen dann 60 Prozent des Energiebedarfs der Kiel anlaufenden Schiffe mit Landstrom aus regenerativen Quellen gedeckt werden.”

Die Stena Line erhöhte 2019 die Zahl ihrer Passagiere auf der Strecke nach Göteborg um ein Prozent auf 448 000. Die norwegische Color Line verbuchte für die Oslo-Route ein Minus von zwei Prozent auf nicht ganz 1,08 Millionen.

Der Güterumschlag des Seehafens sank 2019 um 1,9 Prozent auf 7,0 Millionen Tonnen. Es sei deutlich weniger Kohle umgeschlagen worden, berichtete Claus. Grund: Das alte Kohlekraftwerk am Förde-Ufer wurde außer Betrieb genommen. Kerngeschäft des Hafens sind Stückgüter im Fährverkehr. Sie machen mit knapp sechs Millionen Tonnen 85 Prozent des Gesamtumschlags aus. Umschlagstärkste Linienverbindung war 2019 erneut die von der dänischen Reederei DFDS betriebene Linie Kiel-Klaipeda (Litauen), auf der bei einem Plus von 11 Prozent erstmals mehr als 2,5 Millionen Tonnen Ladung befördert wurden. (dpa/lno)