Kenia Kenia: Abseits in Afrika: Kenias Inseln im Victoriasee

Sindo Beach/dpa. - Angler haben einst den Weg bereitet und auf Mfangano und RusingaIsland den Bau von Touristencamps erst lohnenswert erscheinen lassen.Wegen der Aussicht, bis zu 70 Kilogramm schwere Nilbarsche aus demWasser zu ziehen, die in Deutschland unter dem Namen Victoriabarschvermarktet werden, scheint in der Tat kein Weg zu weit und kein Preiszu hoch zu sein. Denn die Inseln sind auf bequeme Weise nur mitKleinflugzeugen zu erreichen. Bevor der Flieger auf der Graspiste vonMfangano Island aufsetzen kann, müssen erst die Ziegen und Schafevertrieben werden, die das Gras kurz halten. Straßen und Autos gibtes nicht, in die dicht bewachsenen Berge führen nur Trampelpfade.
Von der Landebahn aus geht es für die Touristen daher mit demMotorboot weiter zu einem der zwei Camps der Region, dem «MfanganoIsland Camp» oder der «Rusinga Island Lodge». Insgesamt ist das einexklusives Vergnügen: zwei Übernachtungen in einem der zwölf Bettendes «Mfangano Island Camps» kosten inklusive der Flüge vom MasaiMara-Nationalpark aus zum Beispiel 860 Euro pro Person.
Der Victoriasee erscheint dem Betrachter wie ein Meer. Mit einerFläche von rund 68 000 Quadratkilometern ist das «MittelmeerOstafrikas» fast so groß wie Bayern. Nur der Lake Superior inNordamerika hat eine größere Ausdehnung. Einzig die süßliche Luftverrät, dass die sich zum Horizont ausdehnenden Wassermassen nichtTeil des Weltmeeres sind. Mit den Ozeanen steht der Victoriasee nurüber den mehr als 6000 Kilometer langen Nil in Verbindung.
Der Fischreichtum des Sees ernährt viele Tiere - die unbewohntenInsel Bird Island gibt einen Einblick in den Reichtum der Fauna.Reiher, Störche und Kormorane hocken auf den Bäumen, Eisvögel haltenauf den Ästen dicht über dem Wasser Ausschau nach Beute. Zwischen denBüschen kriecht ein meterlanger Waran durchs Unterholz, und weiterhinter hebt ein Otter seinen Kopf aus dem See.
Auch die Menschen hier, die zum Stamm der Luo gehören, leben vorallem von Fisch und der Fischerei. Das Städtchen Sindo Beach auf demFestland ist ihre Verbindung zur Außenwelt. Der Ort ist eine typischafrikanische Kleinstadt: Straßenzüge aus eingeschössigen Betonbautenmit Veranda erinnern an eine Westernstadt. Es gibt keineBesonderheiten oder irgendetwas, was die weite Anreise rechtfertigenwürde. Aber genau das macht für manche Besucher den Reiz aus.
Am dunkelbraunen Strand landen Fischer den Fang aus ihren blau,gelb, grün oder bunt bemalten Holzbooten an. Die großen Nilbarschebekommt der Händler, der mit dem Kühlwagen aus Kisumu gekommen ist.Die handgroßen Buntbarsche werden an die Frauen des Ortes verkauft.Hinter den Booten reinigt ein Mädchen zwischen gelben 20-Liter-Eimerneinen Weißblechtopf und Plastikgeschirr mit dem Wasser des Sees.Weiter hinten hocken Enten, Reiher und Ibisse. Immer wiederunterbrechen die Frauen ihre Arbeit, sie reden und lachen.Schließlich balancieren sie die vollen Eimer auf dem Kopf und gehenheim – mit langsamen wiegenden Schritten, die jede Hektik verbieten.
Informationen: Kenya Tourist Board, c/o Travel Marketing Romberg,Schwarzbachstraße 32, 40822 Mettmann (Tel.: 02104/83 29 19, Fax:02104/91 26 73, E-Mail: [email protected]).