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Keine Entscheidung über Einschränkungen beim Tagestourismus

15.05.2020, 12:05
Ein Paar sitzt im Sand vor geschlossenen Strandkörben. Foto: Gregor Fischer/dpa
Ein Paar sitzt im Sand vor geschlossenen Strandkörben. Foto: Gregor Fischer/dpa dpa

Kiel - In Schleswig-Holstein wollen Land und Kreise am Wochenende entscheiden, ob es möglicherweise ab Christi Himmelfahrt bis über Pfingsten Beschränkungen beim Tagestourismus geben wird. Über die Beschlüsse werde die Öffentlichkeit am Montag um 12.00 Uhr in Kiel im Rahmen einer Pressekonferenz unterrichtet, sagte ein Sprecher des Kreises Nordfriesland am Freitag nach einer Schaltkonferenz mit Vertretern der Landesregierung und Landräten. Der Sprecher verweis darauf, dass im Zeitraum zwischen Vatertag (21. Mai) und Pfingsten Ende Mai mit besonders vielen Touristen zu rechnen sei.

Vom kommenden Montag (18. Mai) an können Tagestouristen zunächst wieder nach Schleswig-Holstein kommen und auch die Inseln wie Sylt, Amrum, Föhr oder Fehmarn besuchen. Das Einreiseverbot für touristische und Freizeitzwecke nach Schleswig-Holstein ebenso wie das Betretungsverbot für Inseln und Halligen entfällt. Die Kreise sollen aber die Möglichkeit erhalten, bei Bedarf eigene Regelungen umzusetzen, um den Tagestourismus zu begrenzen.

Die Inseln Föhr, Amrum und Sylt haben um einer spätere Öffnung der Inseln für Tagestouristen gebeten. Anfang der Woche hatten alle Sylter Gemeinden, Unternehmer und Sylt Marketing in einem Schreiben an Nordfrieslands Landrat Florian Lorenzen (CDU) die Bitte geäußert, das Betretungsverbot für Tagestouristen auf den Inseln zu verlängern. „Jetzt alles von 0 auf 100 Prozent hochzufahren, würde unsere Infrastruktur völlig überfordern”, hieß es in dem Schreiben.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) will einen Touristenansturm in Schleswig-Holstein über Himmelfahrt und Pfingsten wegen der geplanten Lockerungen der Corona-Bestimmungen verhindern. „Wenn sich jetzt tausende Menschen auf den Weg machen zu den Stränden von Nord- und Ostsee, dann wird es schwierig, die Kontaktregeln zu befolgen. Im Klartext: Es wird zu voll am Strand”, sagte Günther der „Bild”-Zeitung (Freitagausgabe).

Um das zu vermeiden, kündigte Günther harte Kontrollen in den Badeorten und an den Stränden an. „Wir werden von Seiten des Landes auch unsere Landespolizei zur Unterstützung dort haben, falls die Kontaktverbote an den Hotspots nicht eingehalten werden”, sagte der Regierungschef. „Natürlich wird am Strand kontrolliert, ob die Abstandsregelungen eingehalten werden. Und natürlich können an Himmelfahrt nicht 30 Leute mit dem Bollerwagen durch die Gegend ziehen.”

„Bei festen Buchungen wissen wir, wie viele Leute kommen”, sagte Günther. Tagestouristen machten sich bei schönem Wetter auf den Weg. „In den letzten Jahren gab es an Wochenenden immer wieder kilometerlange Staus auf den Autobahnen zu den Ferienorten.” (dpa/lno)