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Kati Wilhelm Kati Wilhelm: Neue Herausforderungen auf dem Weg nach Vancouver

Von Uwe Jentzsch 17.12.2006, 22:19

Erfurt/dpa. - Ihre Gala-Auftritte des vergangenen Winters habenKati Wilhelm schon viele späte Ehrungen eingebracht - nun folgte mitder Wahl zur «Sportlerin des Jahres» 2006 die Krönung. Die Biathlon-Olympiasiegerin und Gesamtweltcup-Gewinnerin aus dem thüringischenSteinbach-Hallenberg hat sich diesen Titel verdient. Sie genießtihren Ruhm, mag den Rummel um ihre Person, schöpft daraus neueMotivation.

Bevor die inzwischen 30-Jährige als «Rotkäppchen» mit gefärbtemHaarschopf und einer roten Kappe zu einer Marke in Biathlon wurde,war Kati Wilhelm Langläuferin. Nach dem fünften Staffelplatz beiOlympia 1998 in Nagano und dem Debakel bei der WM ein Jahr daraufwechselte sie das Metier. Sie fasste bei den Skijägern schnell Fuß,wurde im zweiten Biathlon-Winter 2001 bereits Weltmeisterin undgewann 2002 in Salt Lake City zwei Mal Olympia-Gold. «Der Wechsel zumBiathlon war die beste Entscheidung meiner Laufbahn», sagte sie.

Der Wechsel ins neue Umfeld in Ruhpolding war vielleicht diewichtigste Entscheidung ihres Lebens, denn im Chiemgau lernte sie mitAndreas Emslander den Mann an ihrer Seite kennen. Der Erfolg mitOlympia-Gold und zwei Silbermedaillen in Turin sowie demWeltcupgesamtsieg, den sie auf die gleiche Stufe wie die Olympiasiegestellt, gab der redegewandten Sportsoldatin Recht.

«Ich brauche neue Herausforderungen, muss raus aus dem gewohntenTrott. Sonst ist es schwierig, den Trainingsalltag zu bewältigen»,begründete sie den weitgehenden Ausstieg aus dem Teamtraining bei derSaison-Vorbereitung. Sie trainierte viel gemeinsam mit ihrem Freund,der ab diesem Winter auch ihr neuer Skiwachser ist. Gelernt hat erdas als Skitechniker der USA-Biathleten.

Schon jetzt bereitet sich Kati Wilhelm intensiv auf die Zeit nachden Winterspielen 2010 in Vancouver vor, studiert seit Frühjahr inAnsbach internationales Management und sagte deshalb sogaröffentliche Auftritte ab. Nach ihrer Laufbahn würde sie gern imBereich Fernsehen/Marketing arbeiten. «Olympia 2010 ist mein Ziel,auch wenn ich mal gesagt habe, mit 30 solle man ans Aufhören denken.Doch mir macht Biathlon noch viel zu viel Spaß», erläuterte sie ihrenMeinungswechsel. Ziel für diesen Winter ist eine WM-Einzelmedaille,denn «der Sprinttitel 2001 war schließlich meine bisher einzige».