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Karel Gott spricht über seine Hochzeit

Von Jakob Lemke 15.01.2008, 12:43

Prag/dpa. - Als Karel Gott, die «goldene Stimme aus Prag», in der vergangenen Woche überraschend fernab der Heimat im amerikanischen Las Vegas heiratete, überschlugen sich die tschechischen Medien.

Nachrichtenagenturen und Internetportale legten Eilmeldungen auf, Rundfunksender spielten für Stunden ausschliesslich Gott-Songs, die Zeitungen illustrierten Sonderseiten. Zurück in Prag empfing der frischgebackene Ehemann, der immer gerne mit dem selbstgeschaffenen Image des «ewigen Junggesellen» kokettiert hat, am Montagabend deutsche Korrespondenten, darunter die Deutsche Presse-Agentur dpa, zum Gespräch in der Suite eines Luxushotels.

«Ich habe die kleine Kapelle gesehen, wo schon Elvis und Frank Sinatra geheiratet haben», schilderte Gott den Moment, als ihm die «spontane Idee» zur Hochzeit kam. «Wir leben ja schon seit sieben Jahren zusammen, seit fast zwei Jahren mit der kleinen (Tochter) Charlotte.» Ein feierlicher Antrag sei nicht nötig gewesen, das schlichte «Komm, lass uns heiraten!» habe genügt, «Ruck-Zuck».

Ehefrau Ivana lächelte dabei glücklich auf dem Sofa neben dem 68- Jährigen. 37 Jahre jünger als er ist sie, im Juni erwarten die beiden ein zweites gemeinsames Kind. Jetzt trägt sie den Nachnamen Gottova, der tschechische Innenminister Ivan Langer persönlich hat garantiert, dass die Trauung auch in Tschechien anerkannt wird.

«In den Jahrzehnten, als ich da drüben in der Villa alleine gelebt habe, waren ja immer Hausdiener um mich herum», erzählte Gott aus der Vergangenheit. Zwei Töchter aus verflossenen Beziehungen hat er schon, beide im Erwachsenenalter. «Als Ivana kam, hat sie noch wenig Rezepte gekannt,» schmunzelte er, «aber sie hat gewusst, dass ich ein Genießer, ein Gourmet bin». Mittlerweile gäbe es im gemeinsamen Haus ein ganzes Regal voller Kochbücher.

«Sie hilft mir aber zum Beispiel auch mit dem Computer, ich bin ja aus einer anderen Generation und da nicht talentiert», enthüllte Gott ein weiteres Detail der augenscheinlich harmonischen Beziehung. Auf die Frage, «Wer gibt den Ton an?», antwortete der Musiker: «Wir tolerieren viel, lesen uns viel von den Augen ab» - ganz der gewohnte Charmeur in Bluejeans, Hemd und Jackett.

Sorgen macht sich der Mann, der wohl mehr als 30 Millionen Tonträger verkaufte und im Jahr 2007 sein 40-jähriges Bühnenjubiläum feierte, nur wegen der Fans. Ob das wohl so recht zusammenpasse, sein neuer Ehering und das Auditorium, rätselt Gott: «Ich bin ja reisender Künstler und in meinem Publikum sitzen zu 80 Prozent Frauen.» Aber dann gibt sich die «Nachtigall» selbst die Antwort: er baue auf Verständnis, schließlich habe er nur «einen amtlichen Akt etwas romantisieren» wollen.

www.karelgott.com