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Kanu Kanu: Jenny Bongardt nach «Höllenritt» in der Goldspur

Von Frank Thomas und Thomas Prüfer 17.08.2004, 11:43

Athen/dpa. - Die gute Stimmung im deutschen Team rundeten die LeipzigerinMandy Planert mit Platz sechs und Stefan Pfannmöller aus Halle/Saalemit dem siebten Rang im Canadier-Einer ab. Beide erreichten damitgleichfalls sicher die Halbfinals, in denen am Mittwoch dieGrundlagen für den Gewinn von Medaillen gelegt werden können.Pfannmöller und Planert galten auch schon vor vier Jahren alsMitfavoriten auf die Olympia-Medaillen, schrammten in Penrith aberals Fünfte und Sechste am Siegerpodest vorbei.

«Der erste Lauf war optimal. Beim zweiten habe ich gespürt, dasses nicht viel bringt, die Strecke zu verhalten anzugehen», freutesich Jenny Bongardt nach ihrem Klasse-Auftritt. Sie konnte sich imzweiten Lauf sogar eine Stangenberührung leisten, weil auch dieMitkonkurrentinnen nicht fehlerfrei blieben. Im Dezember noch hatteJenny mit einem Handicap einer Handoperation zu kämpfen und daher denStart in Athen schon fast abgeschrieben.

«Ich bin glücklich, dass ich diese tolle Atmosphäre hier überhaupterleben darf. Daher habe ich mir den Einzug in Finale vorgenommen,mehr nicht. Jeder Tag ist anders», meinte die Vize-Weltmeisterin vonAugsburg. Von den 15 für das Halbfinale qualifizierten Damen werden10 am Mittwoch-Mittag die Entscheidung unter sich ausmachen.«Natürlich ist eine Medaille jetzt unser Ziel», sprach Trainer MircoKümper die Hoffnungen für den Mittwoch offen aus. «Aber auf derschwersten Strecke der Welt reicht ein Fehler und man ist weg vomFenster», schränkte er sogleich ein.

«Ein Wahnsinns-Rennen von Jennifer», freute sich auchDKV-Präsident Ulrich Feldhoff, der von der Kulisse mit mehr als 6000Besuchern überaus angetan war. «Gute Werbung für unserenSport»,frohlockte der Weltverbands-Chef.

Mandy Planert hatte in beiden Durchgängen ein paar Probleme an denToren 14/15 und war daher nicht rundum zufrieden. Pfannmöller,gleichfalls Weltcup-Zweiter, nutzte den Auftakt zu einem taktischenRennen und fuhr mit angezogener Handbremse. «Es war das Ziel, michnicht ganz vorn zu platzieren, weil ich sonst als einer der Letztenstarten müsste, was in der Entscheidung ungünstiger ist. Das habenwir gut hinbekommen», sagte er. «Ich war nicht hundertprozentigmotiviert für die Quali. Ich bin jetzt wach geworden, morgen werdeich angreifen. Ich will eine Medaille», sagte der WM-Dritte, der inder Vorbereitung auch auf dem offenen Meer trainierte. «In der Mittezu starten, ist eine gute Sache. Ich traue ihm alles zu», meinteBundestrainer Jürgen Köhler optimistisch.