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Kanu Kanu: Birgit Fischer mit Nichte Fanny zur WM

Von Christian Kunz 01.06.2005, 14:42
Birgit Fischer hat ihrer außergewöhnlichen Karriereeinen weiteren Höhepunkt hinzugefügt. (Foto: dpa)
Birgit Fischer hat ihrer außergewöhnlichen Karriereeinen weiteren Höhepunkt hinzugefügt. (Foto: dpa) DPA

Hamburg/dpa. - Rekord-Olympionikin Birgit Fischer steht an derSpitze des 29-köpfigen deutschen Aufgebots für die Kanu-Weltmeisterschaft Ende August in Zagreb/Kroatien. «Das ist auf alleFälle einer der größten Kader, die es bisher gab», sagte derSportdirektor des Deutschen Kanu-Verbands (DKV), Jens Kahl, amMittwoch. Erstmals ist die achtmalige Olympiasiegerin Fischer (43Jahre) gemeinsam mit ihrer Nichte Fanny Fischer (18 Jahre) für eineWM nominiert. «Sie hat bei der Qualifikation eine super Leistunggezeigt. An ihr führt kein Weg vorbei», lobte die Tante das Kanu-«Küken». Die Generalprobe für das WM-Team gibt es Ende Juli bei derEuropameisterschaft in Posen/Polen.

Die Auswahl im nacholympischen Jahr, in dem die Mannschaft mitBlick auf Olympia 2008 in Peking umgebaut werden soll, war schwierigwie selten zuvor. Bei den beiden nationalen WM-Qualifikationenfehlten zahlreiche Athleten erkrankt oder verletzt, vieleSonderregelungen mussten gefunden werden. So setzte sich BirgitFischer erst am Sonntag im nichtolympischen Kajak-Vierer über 200 mdurch und schaffte erst in allerletzter Sekunde den Sprung ins starkverjüngte WM-Aufgebot. «Ich habe das Gefühl, dass ich als ältereAthletin gut akzeptiert werde», sagte die «Sportlerin des Jahres».«Aber letztlich wird nur akzeptiert, wer Leistung bringt.»

Nicht zur Debatte stand von Anfang an die Nominierung von AndreasDittmer (Neubrandenburg). «Bei der WM will ich vor allem auf den 1000Metern gewinnen. Das ist meine Strecke», sagte der 33-Jährige, derüber seine Paradedistanz ausgerechnet bei den Olympischen Spielenim Vorjahr geschlagen worden war. Dagegen war die Qualifikation vonFanny Fischer (Potsdam) und Maren Knebel (Karlsruhe) im Kajak-Zweierüberraschend. Sie setzten sich am Sonntag gegen den etablierterenZweier mit Maike Nollen (Berlin) und Nadine Opgen-Rhein (Essen)durch, die aber auch das WM-Ticket lösten. Dadurch stehen zwei Damenmehr im Kader, als in der Ausschreibung vorgesehen.

Nicht berücksichtigt wurden zwei der erfolgreichsten Kajak-Herrender vergangenen Jahre. Athletensprecher Stefan Ulm (Berlin) und MarkZabel (Magdeburg) aus dem Silber-Medaillen-Vierer von Athen schafftendie Qualifikation nicht und fehlten schon beim Weltcup am vergangenenWochenende in Duisburg. In diesem Jahr spielen sie für den DKV keineRolle, ihre weitere Karriere ist ungewiss. Dagegen erhält dieLaufbahn von Robert Nuck einen neuen Schub. Der Leipziger steht nachseiner Dopingsperre im WM-Kader.