Judo-WM Judo-WM: Alle Hoffnungen liegen bei den Frauen

Hannover/Osaka/dpa. - Mit gedämpftem Optimismus gehen die deutschen Teilnehmer bei der Judo-Weltmeisterschaft in Japan an den Start. Auf den Schultern der Frauen ruhen dabei die Hoffnungen des Deutschen Judo-Bundes (DJB) bei den Titelkämpfen in Osaka.
«Sie sind stark. Eine aus dem Aufgebot könnte sogar Weltmeisterin werden», sagt DJB-Präsident Horst Frese (Wuppertal). Auf einen Namen wollte sich der Delegationsleiter aber nicht festlegen. Die Männer-Staffel von Bundestrainer Frank Wieneke (Köln) kann bei diesem Turnier nur überraschen. Einen Favoriten auf eine Medaille gibt es nicht.
Die letzten Vorbereitungen hat Wieneke in der Universität Tenri getroffen. «Dort hatten wir starke Partner», sagte der Olympiasieger von 1984. Er setzt am Eröffnungstag auf Frank Möller (Berlin) in der Klasse über 100 kg. Zwei Tage nach seinem 33. Geburtstag könnte sich der WM-Dritte von München selbst das schönste Geschenk machen. Er möchte sich zum Abschluss seiner Laufbahn noch einen Platz in der Olympia-Mannschaft sichern. Die Messlatte für eine WM-Nominierung hat Wieneke hoch gesteckt. Aus Mangel an Klasse hat er die Kategorien bis 66 kg und 73 kg nicht besetzt.
«Unsere Decke ist dünn. Sie ist durch einige Ausfälle noch dünner geworden», klagte der Bundestrainer. Andreas Tölzer (Mönchengladbach) und Daniel Gürschner (Witten-Annen) mussten die WM wegen schwerer Verletzungen absagen. Florian Wanner (München-Großhadern/bis 81 kg) und Michael Jurack (Abensberg/bis 100 kg) könnten für eine Überraschung sorgen.
Frauen-Bundestrainer Norbert Littkopf (Leipzig) hat mit Vize- Weltmeisterin Raffaella Imbriani (Ettlingen/bis 52 kg), Uta Kühnen (Berlin/bis 78 kg), Sandra Köppen (Brandenburg/über 78 kg) und Karin Beinroth (Hannover) in der offenen Klasse gleich mehrere Eisen im Feuer. «Ob alle Trümpfe stechen, müssen wir abwarten», warnte Littkopf vor allzu hohen Erwartungen. Neben der Europameisterin Beinroth gibt auch Anna von Haier (Böblingen/bis 63 kg) ihr WM-Debüt. Julia Matjass (Osnabrück/bis 48 kg), Yvonne Bönisch (Potsdam/bis 52 kg) und Annett Böhm (Leipzig/bis 70 kg) waren schon vor zwei Jahren bei der WM in München dabei.
Zum Abschluss der WM-Titelkämpfe findet am 15. September eine inoffizielle Mannschafts-Weltmeisterschaft statt. Die Frauen-Staffel des DJB geht an den Start. Die Männer verzichten, weil sie kein komplettes Team stellen können.