Johann Mühlegg Johann Mühlegg: Lange im Visier der Fahnder

München/dpa. - Nach Aussage des dänischen Professors Bengt Saltin, leitendesMitglied der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, ist Mühlegg in Salt LakeCity nicht zufällig als Doping-Sünder entlarvt worden. In einemInterview mit der «Bild am Sonntag» sagte Saltin: «Wir haben diegesamte Wintersaison über bei jedem Weltcup Blutproben von sämtlichenLangläufern genommen. Dabei zeigten sich klare Anzeichen für Dopingbei Mühlegg und den russischen Läufern.»
Wenn sich ein Athlet EPO oder Darbopietin spritze, kurbele erseine Blutbildung erheblich an. Dies führe zu einem Anstieg der rotenBlutkörperchen und deren unausgereiften Vorläuferzellen, den sogenannten «Retikulozyten». Das wiederum ergebe ein charakteristischesMuster, erläuterte der Doping-Fahnder. «Wir konnten sogar sehen, dassMühlegg das Hormon bis Ende Januar abgesetzt haben muss», erklärteSaltin.
Entscheidend für die Überführung Mühleggs sei aber gewesen, dassdie Firma Amgen als Hersteller des Medikaments Dorbopietin kurz vorden Spielen einen hieb- und stichfesten Test für das bisher nichtnachweisbare Mittel zur Verfügung gestellt habe. «Das führte zuunserem Etappensieg im Kampf gegen das Doping», bestätigte der WADA-Professor.