1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Italien: Italien: «Super-Pippo» schießt Milan ins Titelrennen

Italien Italien: «Super-Pippo» schießt Milan ins Titelrennen

Von Bernhard Krieger 13.04.2003, 15:41

Mailand/dpa. - «Jetzt ist Milan wieder im Titelrennen», jubelte AC Mailands Stürmer Filippo Inzaghi. Im ausverkauften Derby schoss der quirlige Mittelstürmer Milan mit seinem 26. Tor zum 1:0-Sieg gegen Inter Mailand. Damit zog Milan (55) am 27. Spieltag der italienischen Fußball-Meisterschaft an seinem punktgleichen Lokalrivalen vorbei auf Platz 2 hinter dem souverän führenden Spitzenreiter Juventus Turin (60). Der Tabellen-Vierte Lazio Rom (49) vergab beim 0:0 in Modena ebenso Punkte wie der folgende AC Parma (45), der bei AS Rom 1:2 unterlag.

Die beiden deutschen «Legionäre» in Italien kamen am Wochenende nicht zum Einsatz. Chievo Verona (44) unterlag ohne Oliver Bierhoff 1:2 in Empoli, Udinese Calcio (40) spielte ohne den verletzten Carsten Jancker gegen Brescia 0:0.

Der Star des Fußball-Wochenendes war Inzaghi. «Super-Pippo, du bist der Held des Derbys», bejubelte die Zeitung «Libertà» am Sonntag den «König von Mailand». Nach einer brillanten Steilvorlage des überragenden Spielmachers Rui Costa ließ «Mister Derby» in der 62. Minute erst Inters Abwehrstar Fabio Cannavaro und dann Torwart Francesco Toldo stehen. Milans Führung und der Sieg waren hoch verdient. «Wir haben ein gutes Spiel gemacht», lobte Trainer Carlo Ancelotti, der nach dem Sieg im Prestigeduell wieder ruhiger schlafen kann. «Ancelotti bleibt unser Trainer», beendete Milan-Präsident Silvio Berlusconi noch im Stadion alle Spekulationen um eine Entlassung des Trainers.

Der Stuhl von Inters Trainer Hector Cuper wackelt dagegen immer heftiger. «Mutlos und ängstlich» habe Inter gespielt, warf der enttäuschte Präsident Massimo Moratti den «Schwarzblauen» und ihrem Trainer vor. «Das war eine bittere Niederlage», gab Cuper zu, der im Derby zuvor die «letzte Titelchance» für Inter gesehen hatte. Nach nur einem Punkt in den letzten drei Spielen droht Inter nun der Absturz. Das Team wirkt müde.

Auch gegen das nach einer Schwächephase nun wieder aufstrebende Milan blieb Inter blass. Selbst Stürmerstar Christian Vieri fiel diesmal nur auf, als er bei einem Zusammenprall mit Paolo Maldini dem Milan-Kapitän das Nasenbein brach. Mehr Farbe brachte danach nur noch Cordoba ins Inter-Spiel, als er in der 67. Minute wegen eines brutalen Fouls gegen Serginho die Rote Karte sah. «Danach war alles aus», klagte Trainer Cuper.

Wann für ihn persönlich bei Inter alles aus sein, wird hängt nun vom Abschneiden in der Champions League ab. Club-Chef Moratti fordert nach den vielen Enttäuschungen der letzten Jahre einen Titel. In der Serie A muss Inter nach der Derby-Pleite alle Hoffnungen begraben. In den wichtigen Spielen hat Lokalrivale Milan derzeit die Nase vorn. Und Spitzenreiter Juve, der am späten Sonntag in Bologna antreten musste, kann sich jetzt dank seines komfortablen Vorsprungs ohnehin nur noch selbst ein Bein stellen.