Interview Interview: Sven Hannawald: «Ich darf jetzt nicht durchdrehen»
Oberstdorf/dpa. - dpa: Haben Sie eine Erklärung, warum es nur zu Platz 18 gereicht hat?
Sven Hannawald: «Keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, was los war. Ich bin sprachlos über dieses Ergebnis. Irgend etwas stimmt nicht in meinem Sprung. Es war ein komisches Gefühl.»
dpa: Lag es an den äußeren Bedingungen?
Hannawald: «Nein. Ich habe kein Feedback von der Schanze bekommen und mich dadurch sehr schwer getan. Ich bin froh, dass es vorbei ist.»
dpa: Ihr Rückstand auf den Sieger, Sigurd Pettersen, beträgt bereits über 50 Punkte. War es das für die Tournee?
Hannawald: «Es gilt, Ruhe zu bewahren und nicht im Kreis herum zu laufen. Ich darf jetzt nicht durchdrehen, auch wenn das schwer fällt. Denn es ist schon ein bisschen frustrierend, wenn man merkt, der kann auch von fünf Luken tiefer weit springen.»
dpa: Belastet Sie diese Niederlage?
Hannawald: «Der Wettkampf ist abgehakt. Auch der Rückstand ist mir egal. Ich muss vielmehr darüber nachdenken, wie ich wieder besser springen kann.»
dpa: Haben Sie zu viel Druck verspürt?
Hannawald: «Ich weiß nicht. Es lief von Beginn an zäh, ich musste um jeden Zentimeter kämpfen. Das war nicht im Sinne des Erfinders.»
dpa: Was sagen Sie zu den Leistungen von Michael Uhrmann und Georg Späth?
Hannawald: «Es ist wichtig für die Mannschaft, dass nicht nur Martin Schmitt und ich die Kohlen aus dem Feuer holen. Gerade in unserer jetzigen Situation. Man hat gesehen, dass da Springer nachkommen. Dazu zähle ich auch Maximilian Mechler.»
dpa: Was können Sie tun, damit es beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen besser läuft?
Hannawald: «Ich muss sehen, dass ich mich wieder reinfinde in meinen Ablauf und diesen im Kopf speichern kann.»