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Internet Internet: Googeln geht auch ganz ohne Google

Von Sven Winterschladen 23.09.2007, 20:30

Halle/MZ. - Google ist die beliebteste aller Suchmaschinen und die Informationen, die Google im Internet nicht findet, die existieren praktisch nicht. Auch dann nicht, wenn sie da sind. Aber auf einen Wegweiser sind Nutzer angewiesen, denn das Internet hat Milliarden von Seiten und seine Größe lässt sich höchstens wie die des Weltalls mit unendlich angeben. Aber neben Google gibt es zahlreiche andere Suchmaschinen im Netz, die interessante Alternativen darstellen.

Attraktive Optik

Zum Beispiel: Ms. Dewey.Die schöne junge Frau kann fast jede Frage beantworten. Sie muss dafür nur kurz nachdenken und ihren Spiegel zur Seite legen. Manchmal schlägt sie auch in einem Buch nach, um die Lösung zu finden. Trotzdem hat die Englisch sprechende Ms. Dewey manchmal Probleme: Sie kann nur einfache Fragen beantworten. Ms. Dewey ist das optische Aushängeschild der attraktiven Google-Alternative aus dem Hause Microsoft. Mit der intelligenten Dunkelhaarigen unterscheidet sich die Suchmaschine jedoch nur äußerlich von den anderen großen Anbietern. Grundsätzlich analysiert auch sie nur die Kombination von Zahlen und Buchstaben auf allen Servern weltweit. Wer bei Google etwa den Begriff "Jaguar" eingibt, bekommt das Problem auf einen Blick vorgeführt: Die ersten vier Einträge verweisen auf die Seiten des Autoherstellers, der fünfte Link erklärt dem Nutzer alles über die Lebensweise des Raubtiers. Und an sechster Position folgt ein Hinweis auf einen Stahlwarenfabrikanten in Solingen.

Forschern ist diese "Unordnung" ein Dorn im Auge. Sie entwickeln derzeit semantische Suchmaschinen, die eine künstliche Intelligenz besitzen sollen. "Semantik heißt zunächst einmal nichts anderes, als den Sinn zu erkennen", sagt Jo Bager von der Fachzeitschrift c't.

Grundsätzlich warnt der Experte vor dem uneingeschränkten Gebrauch von Google: "Es gibt Suchmaschinenoptimierer, die haben nur ein Ziel: Sie versuchen Seiten so weit oben wie möglich im Google-Ranking einzuordnen." Der durchschnittliche Nutzer suche nur auf den ersten drei Seiten. Deshalb sei es sinnvoll, auch immer andere Angebote zu nutzen.

Spezielle Suche

Inzwischen entwickeln immer mehr Firmen spezielle Suchmaschinen, die nicht das ganze Internet durchforsten, sondern nur spezielle Gebiete. "Das hat den Vorteil, dass man sich nicht durch den unendlichen Wust an Informationen wühlen muss", sagt Bager.

In diesem Zusammenhang verweist der Experte auf das Angebot von suchfibel.de: "Dort gibt es eine Auswahl von mehr als 2 700 Suchmaschinen, die nicht das komplette Web umkrempeln, sondern nur ausgewählte Bereiche beleuchten." Nur wer eine allgemeine Information brauche, sei bei Google gut aufgehoben. Aber wer bislang versucht hat, die Könige des Internets zu attackieren, ist daran kläglich gescheitert. In den USA scheint aber eine Revolution zu beginnen.

Das kleine Startup-Unternehmen Powerset will mit einer innovativen Technologie names "Natural Language Search" Google vom Thron stürzen. Ihre Entwicklung reagiert nicht auf Zahlen und Buchstaben, sondern interpretiert konkrete Fragen und vollständige Sätze - und gibt die richtigen Antworten. Erste Tests waren schon sehr erfolgversprechend. Powerset betritt damit Neuland: Denn die Internetgemeinde sehnt sich seit langem nach dieser Technologie. Eine Auswahl bereits existierender Alternativen zu Google finden Sie auf dieser Seite.