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Interaktive Wegsuche: Neue Navi-Trends auf der IFA

Von Felix Rehwald 23.08.2007, 06:40

Hamburg/Berlin/dpa. - Technischer Fortschritt zeigt sich oft in den kleinen Dingen. So lassen sich viele Autofahrer heute den Weg von handlichem Navigationsgeräten weisen. Kaum ein Bereich beim Autozubehör hat zuletzt einen vergleichbaren Boom erlebt.

Die Geräte werden immer komfortabler und vielseitiger. Das wird sich auch auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin (31. August bis 5. September) zeigen.

«Die Erfolgsstory der portablen Navigation geht weiter», sagt Roland Stehle, Sprecher der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) in Nürnberg. Im Jahr 2006 seien in Deutschland gut zwei Millionen der kleinen Navis verkauft worden, für 2007 rechnet die gfu mit rund 2,6 Millionen. Mit ein Grund dafür sei die «Entwicklung nach unten» bei den Verkaufspreisen. «Entsprechend groß wird die Bedeutung auf der IFA sein.»

Stehle rechnet damit, dass Neuheiten künftig öfter die Funktion «Stauumfahrung» haben. Außerdem dürften die Displays größer und die Bedienung weiter verfeinert werden. Topographische Karten, 3D-Darstellungen und die «Interaktivität» seien weitere Trends.

«Manche Anbieter beziehen die Nutzer als 'Scouts' ein, die Störungen melden können», erläutert Stehle. Dadurch soll sich die Software möglichst aktuell anpassen lassen. An einem solchen Modell arbeitet derzeit etwa Navigon, wie Firmensprecher Ingo Becker in Hamburg bestätigt. Nutzer sollen eine Art interaktive Community bilden können. Details sollen aber erst zur IFA verraten werden.

Poicon aus Hamburg hat mit der Software «Poifinder» schon ein Navigationsprodukt mit Mitmach-Funktion auf dem Markt. Zur IFA soll der «Poifinder 3.0» vorgestellt werden, sagt Geschäftsführer Torsten Florian Singer. Er kann auf verschiedenen Navis installiert werden und zahlreiche «Points of Interests» (POIs) darstellen - etwa Blitzer oder auch Schwimmbäder und Restaurants. Über ein Webportal können Nutzer eigene POIs melden, die später bei Updates in die Daten für alle übernommen werden.

Als Trend bei der Hardware macht gfu-Sprecher Stehle eine größere Leistungsfähigkeit aus. Dadurch wird einerseits die Navigation schneller. «Die Navis werden aber auch immer vielseitiger und lassen sich zum Beispiel als Organizer oder MP3-Player nutzen.»

Auch das Design spiele eine größere Rolle. Genau da setzt Navigon mit einem Einsteigergerät an, das auf der IFA vorgestellt wird. Als Zielgruppe habe man Käufer im Blick, die bisher noch nichts mit Navigationslösungen zu tun hatten, sagt Ingo Becker - auch Frauen: «Es soll nachher in der Handtasche landen.»

Schick und handlich sind Attribute, auf die auch Garmin bei der «nüvi»-Reihe setzt. Auf der IFA sind laut dem Unternehmen aus Gräfelfing (Bayern) die neuesten Modelle der Winzlinge zu sehen: Trotz ihres 4,3-Zoll-Displays passten etwa die Modelle nüvi 200W und nüvi 250W in fast jede Jackentasche. In eine ähnliche Richtung zielen die Entwickler bei Falk Marco Polo Interactive. Das Unternehmen hat zwar keinen eigenen Stand auf der IFA, wird aber trotzdem Neuheiten vorstellen.