Institut für Berufsbildung kommt bis 2020

Kiel - Am Wirtschafts- und Arbeitsministerium in Kiel soll bis 2020 ein eigenständiges Institut für Berufliche Bildung (SHIBB) angesiedelt werden. Dies kündigten die Staatssekretäre Dorit Stenke (Bildung) und Thilo Rohlfs (Arbeit) am Donnerstag an. Die Regierung wolle Zuständigkeiten für berufliche Bildung besser bündeln und so eine wesentliche Säule des Bildungssystems stärken. Ein Ziel sei, dass die Jugendlichen über die Ausbildung in den Arbeitsmarkt finden.
Der SPD-Bildungspolitiker Martin Habersaat kritisierte, es gebe künftig „Bildungsministeriums- und Wirtschaftsministeriumsschulen”. In beiden sollten der erste allgemeinbildende Schulabschluss, der mittlere Schulabschluss und das Abitur erworben werden können. „An die Stelle der von der Vorgängerregierung angestrebten Vernetzung der Akteure der Beruflichen Bildung im SHIBB unter der Verantwortung des Bildungsministeriums tritt eine bundesweit einmalige Konstruktion.” Die Schüler müssten „diese seltsame Blüte der Jamaika-Koalitionsverhandlungen” ausbaden.
Auch DGB und GEW kritisierten die Ansiedlung des Instituts beim Arbeitsministerium. Nach ihrer Ansicht brauchen die Berufsschulen die Aufsicht und Anleitung mit der Kompetenz des Bildungsministeriums. „Der Vorgang ist bundesweit einmalig und verkompliziert nur alle Bemühungen zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen”, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke. Einem guten Übergang von der Schule zum Beruf würden unnötig Steine in den Weg gelegt. (dpa/lno)