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Im Gelben Trikot zwischen Halle und Gotha unterwegs

Von Detlef Liedmann 04.09.2008, 15:43

Sangerhausen/MZ. - "Dieter war besser als ich. Aber Rennen zu gewinnen, war nicht seine Stärke. Er konnte nicht spurten", erinnert sich Willi Köhler heute. Dafür sei Dieter in den Bergen stark gewesen. Vater Willi, von dem die beiden Eisleber die Begeisterung für den Radsport quasi in die Wiege gelegt bekamen, war als "Berggeist" bekannt. Willi und Dieter, die beiden Söhne, haben viele Radrennen gemeinsam bestritten.

So unter anderem die "Friedensfahrt der Nationen", eine Art kleine Schwester der Internationalen Friedensfahrt. Als von Schur und Eckstein noch keiner redete, rollten beide 1951 zur Nationenfahrt als Mannschaftssieger über die Ziellinie. "Wir waren Wasserträger. Die hat es damals auch schon gegeben", erinnert sich Willi Köhler. Einen der schönsten Tage erlebte Dieter Köhler am 11. Juli 1956. Bei der DDR-Rundfahrt trug er auf der Etappe von Halle nach Gotha das Gelbe Trikot. Der Tag war aber auch einer der traurigsten. Denn bei Rollsdorf verunglückte damals Erich Schulz tödlich. Ein Gedenkstein erinnert heute daran. Dieter Köhler, gelernter Tischler, hat sich später zum Erzieher qualifiziert. In Sangerhausen machte er sich auch einen Namen als Trainer.

Eine große Feier soll es heute beim zweifachen Vater Dieter Köhler nicht geben. Sein Bruder plane eine Reise, so Willi Köhler. Wohin: "Das hat er nicht einmal mir verraten."