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Hockey Hockey: Den Vizemeister aus der Halle gefegt

25.02.2008, 18:01

Halle/MZ. - Von Stefan Thomé Weißenfels / MZ. Während Streicher, den es nach Australien zieht, stellenweise im 30-Sekunden-Takt Torschützen und Vorlagengeber durchgeben durfte, saß UHC-Verteidiger Johannes Wolff nur wenige Tage nach seinem 20. Geburtstag im zweiten Drittel seine bisher wohl längste Zwei-Minutenstrafe ab. Die Partie verlief für ihn und die Zuschauer auf den vollen Ränge in der Stadthalle allerdings äußerst unterhaltsam. Ab der 25. bis zum Ende der 27. Minute erzielten die Hausherren vier Treffer in Unterzahl und erhöhten den Zwischenstand so auf 14:2.

"Die schnelle Führung war für uns befreiend." Martin Brückner Spielertrainer "Das ist Bundesliga-Rekord", entfuhr es dabei dem UHC-Vorsitzenden Rolf Blanke. So viele Treffer bei einem Powerplay des Gegners, daran kann er sich nicht erinnern. In dieser Phase zeigte der UHC jedenfalls seine ganze Stärke. Statt sich auf dem komfortablen 10:1-Vorsprung aus dem ersten Durchgang auszuruhen, bewiesen alle Akteure in den roten Trikots hohe Einsatzbereitschaft und Lauffreude. Kein Ball wurde verloren gegeben und der Aufbau von Chemnitz durch Pressing immer früh gestört. Der Tabellendritte wurde dabei stellenweise nahezu schwindelig und an die Wand gespielt.

"Das hatten wir uns anders vorgestellt", zeigte sich der Chemnitzer Teamkapitän René Radünz entsprechend enttäuscht und bestätigte, dass der frühe Rückstand die Moral in seiner Mannschaft gebrochen habe. "Das war ganz bitter", so sein Kommentar zur überdeutlichen Niederlage. Dennoch gaben die Männer des schweizer Coachs David Makin nicht klein bei und bemühten sich um Schadensbegrenzung. "Allein, dass wir nach einer eher durchwachsenen Saison mit vielen Verletzungsproblemen in der Meisterrunde stehen, ist für uns schon ein Erfolg", zog Radünz aber ein positives Gesamt-Fazit.

Die Weißenfelser hatten den Gästen hingegen früh einen Knockout verpasst. Mit zwei Blitztoren von Lasse Heiskanen und Robert Brückner innerhalb der ersten 30 Sekunden sowie dem 3:0 von Sebastian Bernieck (3.), wurden die Floor Fighters aus dem Konzept gebracht. "Die schnelle Führung war für uns befreiend", sagte der neue Spielertrainer Martin Brückner, der gerade erst den beruflich stärker eingespannten Martin Blanke an der Seite von Heiskanen abgelöst hatte. Denn dass seine Mannschaft am Ende derart dominieren würde, war keinesfalls zu erwarten gewesen. Immerhin hatte Chemnitz zuvor den Tabellenzweiten Mitteldeutsche Löwen Leipzig geschlagen, gegen die sich der UHC selbst im Heimspiel nur schwer durchgesetzt hatte. Doch die Taktik der SG Adelsberg kam den Gastgebern zugute. "Sie haben mit einer Manndeckung übers ganze Spielfeld begonnen. Die freien Räume haben wir dann ausgenutzt", so Martin Brückner, der selbst drei Treffer zum Erfolg besteuerte. Nach dem 19:3 (53.) forderten die Fans lautstark das 20. Tor, das Thomas Händler schoss (54.).

Bereits vor der abschließenden Partie beim UHC Döbeln bereite sich die Mannschaft auf die Playoffs vor, so Brückner: "Wir haben vor allem das mentale Training verstärkt." Zusätzlich werde ab dieser Woche der Finne Aki Koskinen den UHC als Coach unterstützen. Martin Brückner gab indes seine Kapitänsbinde an Robert Blanke ab, um eine Doppelfunktion zu umgehen.

Weißenfels: Crottogini und Köstler im Tor, Händler 5, M. Brückner 3, Bernieck 3, Haimila 3, Heiskanen 3, R. Brückner 2, M. Blanke 1, Kretzschmar 1, R. Blanke, Böttcher, Eisel, Erben, Richter, Tauchlitz, Weber, J. Wolff.