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Hockey Hockey: Britta Becker beendet Länderspiel-Karriere

Von Thomas Prüfer 25.02.2003, 15:51
Die deutsche Hockeyspielerin Britta Becker (Archivbild vom 21.01.2003) hat ihre Karriere in der deutschen Hockey-Nationalmannschaft für beendet erklärt. Die 29 Jahre alte Spielerin des Großflottbeker THGC Hamburg bestätigte am Dienstag (25.02.2003) auf dpa-Anfrage, dass der «richtige Zeitpunkt» für diese Entscheidung nun erreicht sei. Britta Becker bestritt 231 Länderspiele für Deutschland. (Foto: dpa)
Die deutsche Hockeyspielerin Britta Becker (Archivbild vom 21.01.2003) hat ihre Karriere in der deutschen Hockey-Nationalmannschaft für beendet erklärt. Die 29 Jahre alte Spielerin des Großflottbeker THGC Hamburg bestätigte am Dienstag (25.02.2003) auf dpa-Anfrage, dass der «richtige Zeitpunkt» für diese Entscheidung nun erreicht sei. Britta Becker bestritt 231 Länderspiele für Deutschland. (Foto: dpa) Zentralbild

Hamburg/dpa. - Mit Britta Becker hat die bekannteste deutsche Hockey-Spielerin einen Schlussstrich unter ihre glanzvolle Karriere in der Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) gezogen. Die 29 Jahre alte Star-Aktrice des Großflottbeker THGC Hamburg bestätigte am Dienstag, dass nach dem vor 16 Tagen gewonnenen Titel bei der Hallen- Weltmeisterschaft in Leipzig der «richtige Zeitpunkt» für ihren Rückzug aus dem Nationalteam gekommen sei. «Ich hatte eine tolle Zeit in der Nationalmannschaft und auch viel Freude, aber ich habe mich jetzt entschlossen, nicht weiter zu machen. Das ist meine ganz persönliche Entscheidung», erklärte Britta Becker, die 231 Länderspiele für Deutschland bestritten und 117 Tore erzielt hat.

«Das ist sehr schade. Sie ist eine der Identifikationsfiguren im deutschen Hockey-Sport», stellte DHB-Präsident Christoph Wüterich fest. «Aber wir müssen ihre Entscheidung respektieren.» Der DHB-Chef wurde vom Rücktritt der einzigen in Deutschland einer breiten Öffentlichkeit bekannten Hockey-Akteurin ebenso überrascht wie Bundestrainer Peter Lemmen, dem Britta Becker die Entscheidung bisher «nur auf die Mailbox gesprochen» hat. «Aber ich werde es weiter versuchen, ihn persönlich zu erreichen.»

Allerdings hatte «BB» schon in Leipzig klar gemacht, das sie allein entscheiden will, ob sie mit Blick auf Athen 2004 noch einmal die Herausforderung einer Olympia-Vorbereitung auf sich nimmt. Und die Ehefrau des TV-Moderators Johannes B. Kerner (ZDF) und zweifache Mutter entschied sich nun für ihre Familie und gegen eine äußerst zeitaufwendige Olympia-Vorbereitung, die allein vor Sydney 2000 weit mehr als 100 Tage mit Trainingslagern und Testspielen gekostet hatte.

«Ich bin ein Gefühlsmensch und habe mich jetzt für mein Leben entschieden», betonte die Wahl-Hamburgerin, die schon nach Sydney eine zweieinhalbjährige Länderspielpause wegen der Geburt ihres zweiten Kindes eingelegt hatte. In Leipzig zog sie bei ihrem erfolgreich verlaufenen Comeback sofort wieder das Interesse auf sich, was ihr zwar geschmeichelt, aber auch nicht immer gefallen hat. Immerhin hatte der Bundestrainer, nachdem er der Ex-Rüsselsheimerin zunächst keine Stammplatz-Garantie gegeben hatte, seinen Wunsch zum Ausdruck gebracht, dass sie weiter dabei bleiben möge. «Ein weiteres Engagement würde ich mir wünschen.»

Nun aber wird Lemmen von der Ecken-Spezialistin vor vollendete Tatsachen gestellt. Britta Becker machte klar, dass ihr Entschluss nichts mit manch kritischem Artikel nach ihrem Comeback zu tun habe. Während sie selbst noch nicht definitiv weiß, ob sie auf Vereinsebene weiter macht, endet eine der schillerndsten Karrieren in den Auswahl- Teams abrupt. Britta Becker, die ihr erstes Länderspiel im Juni 1989 bestritt, nahm an je drei Olympischen Spielen und Feld- Weltmeisterschaften teil. Ihr größter Erfolg war der Gewinn der olympischen Silbermedaille 1992 in Barcelona. Mit ihrem Stammverein Rüsselsheimer RK gewann sie 23 deutsche Meister- und Europacup-Titel.