Hettstedt aus der Luft Hettstedt aus der Luft: Ortschronist plant etwas Besonderes für das Stadtjubiläum

Hettstedt - Wussten Sie, dass zwischen dem Hettstedter Rathaus und der Jakobikirche einst 600 Gräber lagen? Oder, dass vom Turm des Rathauses aus früher eine Glocke geschlagen wurde, damit die Hauseigentümer kamen, um ihre Steuern an die Stadtoberhäupter zu entrichten?
Für die neue Luftbildaktion hat MZ-Fotograf Andreas Stedtler über 800 Fotos gemacht, die alle im MZ-Bildershop erworben werden können.
Zusätzlich liegt in ausgewählten MZ-Service-Punkten ein Katalog mit allen Bildern aus. Luftbild-Bestellungen werden dort ebenfalls angenommen.
All das und noch weitaus mehr weiß Otto Spieler zu berichten. Kein Wunder, ist Spieler, der in Burgörner geboren wurde doch seit den 80er Jahren als Ortschronist für die Kupferstadt tätig und zieht zudem als Stadtführer regelmäßig seine Runden durch das Zentrum. „Ich habe in den 70ern Münzen gesammelt. Und da gab es auch mal eine von Hettstedt.
Da hat mich die Geschichte dazu interessiert und so ging das dann immer weiter“, erklärt der 74-Jährige den Ursprung seiner Liebe für die Historie Hettstedts.
Ortschronist Otto Spieler hat Bildbände über Hettstedt erstellt
Über die Jahre sind so auch etliche Werke von Spieler selbst entstanden: Bildbände über Hettstedt früher und heute, Hefte zur Heimatgeschichte oder auch ein Büchlein bestückt mit Zahlen und Fakten der Kupferstadt. Das Wissen dafür hat sich Spieler über viele Jahre durch eigene Forschungen und das Wälzen historischer Werke angeeignet.
„Das sitzt mittlerweile nach 40 Jahren einfach sicher bei mir“, sagt er. Bei solchen Forschungen stößt der Chronist auch immer wieder auf unterschiedliche Dokument. Und die belegten eine Erstnennung Hettstedts im Jahre 1046, erklärt Spieler. Um diese zu würdigen, plant der Stadtführer eine stadtgeschichtliche Ausstellung. Die soll 2021 - zum 975-Jährigen dieser ersten Erwähnung der Stadt - im Brauhaus aufgebaut werden.
Stadtgeschichte von Hettstedt soll in kleiner Ausstellung aufgearbeitet werden
Dafür werkelt Spieler gemeinsam mit weiteren Mitgliedern der Braukommune Hettstedt schon fleißig. So sollen am Ende drei Räume entstehen, die das Bergbau- und Hüttenwesen, aber auch die Stadtgeschichte zeigen. In einem Raum soll dazu eine Ausstellung mit elf aus Streichhölzern nachgebauten Hettstedter Bauten gezeigt werden. „200.000 Streichhölzer sind das. Das ist wahrscheinlich die größte Sammlung in Sachsen-Anhalt“, vermutet Spieler.
Der 74-Jährige hat aber noch mehr Pläne. „Ich habe noch einige historische Informationen für weitere Werke. Da wollte ich immer mal wieder was machen“, sagt er. Hettstedt, sei eine besondere und schöne Ecke. Zwischen Harz und den großen Städten liege man günstig, würde aber oft in der Beachtung viel zu kurz kommen. „Ich versuche bei meinen Stadtführungen, den Leuten diese Besonderheit zu zeigen“, sagt Spieler und könnte schon die nächste Geschichte aus der Kupferstadt erzählen. (mz)