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Herbst am Tegernsee Herbst am Tegernsee: Glasklares Wasser, Berge und Gemütlichkeit

19.10.2001, 09:14
Vieles, was berühmt und beliebt macht, hat der Tegernsee zu bieten: glasklares Wasser, imposante Berge und typisch bayerische Gemütlichkeit. Auch noch im Herbst, wenn sonnig-klare Tage die Gipfel von Großvenediger, Großglockner und Zugspitze zum Greifen nah erscheinen lassen, ist das Tegernseer Tal ein lohnendes Ziel für alle, die die Berge zu Fuß, per Fahrrad oder Ballon entdecken wollen.
Vieles, was berühmt und beliebt macht, hat der Tegernsee zu bieten: glasklares Wasser, imposante Berge und typisch bayerische Gemütlichkeit. Auch noch im Herbst, wenn sonnig-klare Tage die Gipfel von Großvenediger, Großglockner und Zugspitze zum Greifen nah erscheinen lassen, ist das Tegernseer Tal ein lohnendes Ziel für alle, die die Berge zu Fuß, per Fahrrad oder Ballon entdecken wollen. Kuramt Bad Wiessee

Tegernsee/gms. - Milch, Limonade und Bier stehen gut gekühlt zur Selbstbedienung imBrunnentrog, auch die Flasche Schnaps fehlt nicht. In der Stube gibtes eine Kühlbox mit Käsebroten - der Senner von der Siebli-Alm weiß,was hungrige Wanderer sich wünschen. Bezahlt wird, indem Geld in eineoffene Schachtel gelegt wird. Die einladende Alm gehört zu denbeliebtesten Zielen am Tegernsee. Der schönste Blick über dasoberbayerische Ferienland eröffnet sich allerdings vom 1722 Meterhohen Wallberg aus. Dicht an dicht klammern sich die Wanderer an dasacht Meter hohe Gipfelkreuz aus Eisen und genießen die Fernsicht.

Am Horizont leuchten die Schneespitzen von Karwendelgebirge undZillertaler Alpen. Davor erheben sich die 1264 bis 1709 Meter hohenHausberge: Kampen, Hirschberg, Ringspitze und Fockenstein im Westen,Neureuth und Baumgarten im Osten sowie der nahe Setzberg im Süden.Und weit unten im Tal leuchtet das tiefe Blau des Tegernsees.

Fünf Ortschaften säumen das Ufer, das sich bei einer Rundtour perRad gut erkunden lässt. Meist führt die 21 Kilometer lange Streckeohne Steigungen direkt am Wasser entlang. Wer müde wird, wartet aufdas nächste Schiff: Das ganze Jahr hindurch kreuzen die Dampfer derBayerischen Seenschifffahrt über den sechs Kilometer langen und zweiKilometer breiten See, der bis zu 72 Meter tief ist.

Am Eingang des Tals im Norden liegen Gmund und der wohl schönsteBiergarten der Gegend: Gut Kaltenbrunn. Der Landgasthof ist berühmtfür sein Bier und den Blick über den See. Gestärkt mit einer Brotzeitaus Leberkäse, Rettich, Camembert und einer Maß Bier ist Bad Wiesseerasch erreicht, wo die stärksten Jod-Schwefelquellen Deutschlandssprudeln: Entdeckt wurden die König-Ludwig-III.-Quelle undWilhelmina-Quelle per Zufall im Jahr 1922 bei Bohrungen nach Erdöl.

Heute wird allerdings nicht mehr nach «schwarzem Gold» gesucht.Bad Wiessees Kurbetrieb, der durch Angebote in den Bereichen Beautyund Wellness ergänzt wird, hat sich längst als einträglichererwiesen. «Corso» des Kurortes ist die fünf Kilometer langeSeepromenade: Hier wird flaniert, geflirtet, gebummelt oder einfachnur auf einer der vielen Bänke beschaulich die Aussicht genossen.

Nahe des Fähranlegers zieht in diesem Herbst eine vier Meterbreite, in einem Metallrahmen aufgehängte Holzscheibe die Blicke aufsich. Auf 24 Quadratmetern erzählt die Tegernseer Künstlerin GiselaHöckenreiner in sanften Farben von der Schönheit und der Geschichteihres Tals. Als «größte Schützenscheibe der Welt» wurde ihr Werkjetzt sogar zum Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde angemeldet.

Mittelpunkt des Ortes Tegernsee am gegenüber liegenden Ostufer istdas ehemalige Kloster Tegernsee, das 746 von Benediktinermönchengegründet wurde. Die Klosterkirche ist heute Pfarrkirche. Im Schloss,1823/1824 von Leo von Klenze für Bayerns König Max I. Joseph zurSommerresidenz umgebaut, residiert das Gymnasium.

Geschichte und Kultur der Region präsentiert seit dem vergangenenJahr das Museum Tegernseer Tal. Die original eingerichteteBauernküche und Schuhmacherwerkstatt, die bemalten Betten, Kästen undSchützenscheiben sowie die kostbaren Trachten und Jagdwappen zählenzu den Höhepunkten beim Rundgang durch die 17 Räume des altenPfarrhofs. Wertvolle Kutschen, Wagen und Schlitten aus der SammlungThomas Böck können dagegen im neuen Museum am Gsotthaber Hof vonRottach-Egern bewundert werden, das am 3. Oktober eröffnet wurde.