Handystrahlung: Laut Bundesamt keine erhöhte Gefahr
Salzgitter/dpa. - Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) sieht auch nach einer nun bekanntgewordenen großen Studie keine erhöhte Gefahr durch Handystrahlen. «Wir haben die Studie geprüft. Nach erster Prüfung weist sie klare wissenschaftliche Schwächen auf.»
Das sagte Bundesamtssprecher Florian Emrich der «Berliner Zeitung». Der sogenannte Bioinitiative-Report eines Forscherverbundes war in der Sendung «Report Mainz» am Montagabend (29. Oktober) vorgestellt worden. Emrich sagte, es würden in der Studie Vermischungen vorgenommen, die fachlich nicht zulässig seien. Dennoch werde sie derzeit detailliert ausgewertet.
Konsequenzen aus der Studie vom August will das Bundesamt nicht ziehen: «Derzeit gibt es keinen Anlass, die Grenzwerte zu ändern.» Der Grenzwert liegt bei 2 Watt pro Kilogramm (W/kg). Als besonders strahlungsarm gelten sogenannte SAR-Werte bis 0,6 W/kg. Die Mehrzahl der in der Studie aufgenommenen Untersuchungen sei zudem nicht neu. «Sie wurden bei der Festlegung der derzeit gültigen Grenzwerte bereits berücksichtigt», schreibt das Amt. Es empfiehlt aber einen vorsichtigen Umgang mit Handys, solange Hinweise auf mögliche gesundheitliche Risiken nicht vollständig ausgeräumt sind.
In einem bedeutendem Fachjournal, das unabhängige Experten als Gutachter hat, ist der Bioinitiative-Report laut «Spiegel Online» bislang nicht erschienen.
Bioinitiative-Report: www.bioinitiative.org/report
SAR-Werte von rund 900 Handys in Deutschland: www.bfs.de/de/elektro/oekolabel.html
EEA-Reportbeitrag: www.eea.europa.eu/highlights/radiation-risk-from-everyday-devices-assessed