Handball-WM Handball-WM: DHB- Damen treffen auf den Favoritenschreck
Yangzhou/Leipzig/dpa. - «Wir haben riesigen Respekt vor Angola», betonteRainer Osmann vor dem Spiel am Dienstag (10.00 Uhr MEZ/Eurosport) beider Weltmeisterschaft in China. Nach dem Schlendern am Vormittagdurch Boutiquen und Gassen des Spielorts Yangzhou bat der 59-jährigeCoach seine Damen in den Abendstunden zur eineinhalbstündigenTrainingseinheit samt Videostudium.
Mit einer Mischung aus Lockerheit und Konzentration sollFavoritenschreck Angola bezwungen werden. Doch «unverkennbar» seimittlerweile der Kräfteverschleiß bei seiner Mannschaft, merkteOsmann an, der gegen den Afrika-Meister wie schon beim 29:26 gegenÖsterreich am Sonntag auf Ania Rösler vom HC Leipzig verzichten muss.Die Rückraum-Spielerin hatte sich in der Hauptrunden-Partie gegenRussland einen Anbruch des linken Mittelfingers zugezogen. Zudem istein Einsatz von Torfrau Clara Woltering wegen Kniebeschwerden offen.
Die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) hat sich bei einerWeltmeisterschaft bislang zweimal mit Angola gemessen. 1999 inDänemark spielten beide Teams 20:20, acht Jahre darauf gewannDeutschland in Frankreich im Viertelfinale 36:33 und wurde später WM-Dritter. Dank des Kraftakts am Sonntag gegen Österreich vermied dieDHB-Auswahl zumindest die drohende schlechteste WM-Platzierung seitRang zwölf im Jahr 2003. Ein Sieg gegen Angola soll nun wenigstensdas Spiel um Platz sieben am Donnerstag sichern.
Unterdessen hat das magere Abschneiden der neu formierten DHB-Frauen in der Heimat keine Untergangsstimmung ausgelöst. «Klar sinddie Art und Weise der Niederlagen nicht schön», meinte LeipzigsManager Kay-Sven Hähner in der «Leipziger Volkszeitung» (Montag-Ausgabe). «Aber es war von vornherein klar, dass diese Mannschaft aufdie Olympischen Spiele in London vorbereitet werden soll», ergänzteer. Kritik äußerte Hähner dennoch: «In kritischen Situationen hattenunsere Führungsspielerinnen mehr mit sich zu tun als die anderenmitzureißen.»