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Handball Handball: Wildcats planen für Playoffs

Von KARL EBERT 08.03.2010, 19:33

HALLE/MZ. - Durch den Rückzug des PSV Recklinghausen, dessen Resultate laut einer Mitteilung der Handball-Bundesliga-Vereinigung Frauen an die Vereine am Saisonende aus der Tabelle herausgerechnet werden, vergrößert sich der Vorsprung der Wildcats auf Verfolger TSV Travemünde auf fünf Punkte und 50 Tore. Die Mannschaft von Trainer Arne Kühr braucht noch einen Punkt, um sicher die Playoffs zu erreichen.

"Ich hätte lieber eine sportlich saubere Entscheidung bis zum Schluss gehabt, denn wenn Mannschaften während der Saison ausscheiden, hat das immer einen bitteren Beigeschmack", sagt Kühr. Er sieht für sein Team in einer bereinigten Tabelle aber auch noch eine große Chance. "Durch die Punktabzüge rücken wir wieder näher an Greven und Berlin heran und können nun sogar unsere Playoff-Position noch verbessern. Auch wenn das ohne Simona Roubinkova richtig schwer wird." Die tschechische Spielführerin der Wildcats wird heute am Meniskus operiert und fällt für den Rest der Saison aus.

Der PSV Recklinghausen zieht sich zurück, weil mit Anne Saxe, Christina Weber, Stefanie Reinhart, Iris Schulz und Kirsten Lübbert gleich fünf Leistungsträgerinnen angekündigt haben, nicht für eine weitere Spielzeit in der zweiten Liga zur Verfügung zu stehen. Sie bekommen die Belastungen von Leistungssport und Beruf nicht mehr unter einen Hut. "Wir sind nicht in der Lage, diesen Aderlass durch Neuverpflichtungen zu kompensieren. Wir haben schließlich die Verantwortung für 500 Vereinsmitglieder", begründete Teammanagerin Mareike Schüllenbach den Rückzug.

Der PSV hat am Wochenende bei der HSG Stemmer / Friedewalde (30:35) sein letztes Spiel bestritten und wird die letzten drei Partien kampflos abgeben. Recklinghausen strebt einen Neuaufbau in der dritten Liga an. "Daran wollen auch unsere Leistungsträgerinnen noch mitarbeiten. Wir wollen um sie eine Mannschaft mit Perspektive aufbauen", so Schüllenbach.

Die Wildcats plagen indes noch ganz andere Sorgen. "Steigen aus der ersten Bundesliga der SV Garßen-Celle und der BVB Dortmund ab, dann droht uns der Wechsel in die leistungsstärkere Süd-Staffel", erklärt Union-Geschäftsführer Burkhard Gräßler. Und das genau vor jener Qualifikations-Saison in Richtung eingleisige zweite Liga, in der Union mindestens Siebter werden muss, um auch zweitklassig zu bleiben. Heute tagt das Präsidium des Vereins und wird sich mit dieser Situation beschäftigen. "Für unsere Personalplanungen ist es schon nicht ganz unerheblich, ob wir im Norden oder Süden spielen", sagt Gräßler. Bislang haben alle Spielerinnen bekundet, bleiben zu wollen. Ob der Verein selbst aber noch mit allen plant, wenn er die Mannschaft wegen des Staffel-Wechsels stärker aufstellen muss, ist Thema der heutigen Beratung.