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Handball Handball: TuS Radis im Kreis Nummer eins

20.12.2009, 18:17

WITTENBERG/MZ. - TuS 1947 Radis - BSV 93 Magdeburg 27:23

In der proppenvollen Turnhalle Lindenallee unterstützen die Radiser Fans ihr Team von Anfang an bestens. Und der Aufsteiger begann furios. Norman Bergelt und Raik Nathow sorgten für eine schnelle 2:0-Führung. Doch die Gäste ließen sich davon nicht beeindrucken und bewiesen, dass sie es durchaus verstehen, mit den runden Spielgerät umzugehen. Es entwickelte sich bis zur Pause eine schnelle und abwechslungsreiche Partie, in der die Führung ständig wechselte. Die Zuschauer kamen, was Spannung und Tempo angehen, voll auf ihre Kosten. In der mit hohem Einsatz geführten Begegnung blieben Zeitstrafen nicht aus. Die Heimsieben schloss durch Sebastian Mensch, Marcel Michna und Florian Lampe mehrere Tempogegenstöße erfolgreich ab und hatte beim Pausenpfiff mit 15:14 knapp die Nase vorn.

Nach Wiederanpfiff gab es zwar noch eine kleine Phase des Abtastens, aber dann marschierte TuS konsequent Richtung Sieg. War in der ersten Halbzeit noch die geschlossene Mannschaftsleistung der Schlüssel zum Erfolg gewesen, prägten fortan drei Akteure das Geschehen auf Radiser Seite etwas deutlicher. Friedrich Schröter lief im Tor zu blendender Form auf. Mit drei gehaltenen Strafwürfen und mehreren vereitelten Großchancen legte er den Grundstein dafür, dass TuS bis auf sieben Tore enteilen konnte. Auf dem Spielfeld sorgte der körperlich kleinste Akteur, Florian Lampe, bei den Fans regelrecht für Verzückung. Seine Trickwürfe waren das Salz in der Suppe dieses tollen letzten Oberligaspieles in diesem Jahr. Und Christian Schmidt erzielte Tore aus schier unmöglichen Situationen, nachdem er sich durch die gegnerische Abwehr förmlich hindurchgewunden hatte. Die Fans träumten schon von einem Kantersieg, doch plötzlich riss der Faden bei den Hausherren. Wie immer in solchen Fällen witterte der Gegner Morgenluft - der BSV legte sich noch einmal kräftig ins Zeug. Dies alles passierte zwölf Minuten vor dem Ende. Der Vorsprung der Eckleben-Schützlinge begann zu schmelzen. Bis auf zwei Treffer verkürzten die Magdeburger den Rückstand, da Radis im Angriff plötzlich zu wenig Durchschlagskraft zeigte. In der Schlussphase fing sich TuS dann wieder. Raik Nathow blieb es vorbehalten, mit einem Strafwurf den Endstand zu erzielen.

Für das Heimteam endet damit ein tolles Jahr 2009, welches nicht nur den Aufstieg von der Verbandsliga in die Oberliga brachte, sondern in dem die Mannschaft den immer zahlreicher werdenden Fans tolle Spiele bot und aktuell einen nie erwarteten zweiten Tabellenplatz erreichte.

TuS Radis: Schröter, Heinrich, Sogalla, Rupprecht, Mischek, Lampe (8), Schmidt (4), Mensch (2), Bergelt (4), Tukay, Michna (3), Hildebrandt, Nathow (6)

Grün-Weiß Wittenberg - SV Friesen Frankleben 40:22

Die Wittenberger wollten sich mit einem Sieg für die im Hinspiel erlittene Niederlage revanchieren und gingen deshalb sehr engagiert in diese Partie. In der Anfangsphase lagen die Grün-Weißen stets mit zwei, drei Toren in Führung, konnten sich aber nicht weiter absetzen. Im Gegenteil. In der 18. Minute vereitelte Torhüter Christian Brand gerade noch den Ausgleich der Friesen. Beim Stand von 9:8 nutzte Wittenbergs Trainer Krzysztof Zubrzak die Auszeit, um seine Jungs noch einmal richtig einzustellen. Anschließend schalteten die Hausherren den Turbo ein und erspielten sich eine Sechs-Tore-Führung. In dieser Phase boten sie ihren Fans alles, was das Handballherz begehrt. Schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff, Tempogegenstöße und tolle Treffer. Zur Pause lag Wittenberg 19:10 vorn.

In der zweiten Halbzeit ließen die Grün-Weißen nie locker. In der 36. Minute (25:12) hatte man den Eindruck, dass die Friesen bereits aufgegeben haben. Bei den Grün-Weißen lief es dagegen rund. Beim Stand von 30:19 (44.) waren sich alle sicher, dass einer feucht-fröhlichen Weihnachtsfeier nichts mehr im Wege steht. Trainer Krzysztof Zubrzak wechselte munter durch, sogar der dritte Torhüter, René Schmidt, kam zum Einsatz. Bei den Gästen machte sich langsam Frust breit. Nach einer Attacke gegen einen Wittenberger Spieler sah ein Friese die rote Karte.

SG Seehausen - Jessener SV 53 34:31

Auch im letzten Spiel des Jahres gelang es dem Jessener SV 53 nicht, sich aus der Krise zu spielen. Erneut ohne vier Stammkräfte angetreten, gestattete man dem Besitzer der roten Laterne den zweiten Saisonerfolg. Dabei erwischten die Breu-Schützlinge einen blendenden Start und lagen mit einer neuen taktischen Variante bereits 6:2 vorn, ehe man die nervös agierenden Gastgeber mit der Vergabe von fünf 100-prozentigen Chancen sichtlich aufbaute. Seehausen nahm diese Geschenke dankend entgegen und ging beim Stand von 10:9 erstmals in Führung. Jessen spielte fortan zu mutlos und besaß zu wenig Dynamik in den Angriffsaktionen. Diese Mankos nutzten die Hausherren und bauten die Führung auf 15:10 aus.

Nach dem Wechsel geriet der Erfolg der Altmärker nicht mehr wirklich in Gefahr, obwohl Jessen zwischenzeitlich bis auf zwei Treffer Rückstand herankam. Am Ende war es ein verdienter Erfolg für Seehausen, da die Gastgeber einfach mehr Leidenschaft zeigten. Lediglich Keeper Kay Duhnsee und Matthias Plott spielten bei Jessen am Leistungslimit. Ein ziemlich enttäuschter Trainer Manfred Breu nach dem Abpfiff: "Nur zwölf Minuten wurde das angestrebte Konzept umgesetzt. Dann zerstörten unterirdische Wurfquoten und ein völlig ungenügendes Gegenstoßverhalten einen versöhnlichen Jahresabschluss."

Jessener SV 53: Zwicker, Duhnsee - Hufnagel (1), Bannert (2), Tiede (5 / 1), Walde (2), Kretschmann (1), Felix Apfelbaum (4 / 1), Guido Apfelbaum, Plott (7), Asmussen (6), Richter (3)