Handball Handball: Spitzenduell findet im Norden statt
Leipzig/dpa. - Das Titelrennen um die deutsche Handball-Meisterschaft hat sich auf ein Duell im hohen Norden zugespitzt. Derzehnfache Meister THW Kiel führt die Tabelle mit zwei Minuszählernweniger vor dem Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt an, der dasNord-Derby gegen den HSV Hamburg mit 36:28 gewann. «Nun sind wir derJäger vielleicht liegt uns diese Rolle besser», meinte FlensburgsGeschäftsführer Thorsten Storm.
Verabschiedet aus dem Titelrennen hat sich der SC Magdeburg, dervor 10 000 Zuschauern im Tennis-Stadion von Halle/Westfalen gegen denwieder erstarkten TBV Lemgo mit 31:37 unter die Räder kam. Lemgobleibt damit im Kampf um einen internationalen Startplatzaussichtsreich im Rennen vor der HSG Nordhorn, die nach der 33:34-Niederlage am Dienstag gegen Kiel mit einem 31:31 beim RekordmeisterVfL Gummersbach aufhorchen ließ.
Meister SG Flensburg-Handewitt zeigte sich von der erstenBundesliga-Niederlage seit November und dem Aus in der ChampionsLeague gut erholt. Vier Tage nach dem verlorenen Spiel beim TVGroßwallstadt und eine Woche nach dem dramatischen K.o. imEuropapokal entschied das Team aus Schleswig-Holstein das Prestige-Duell im Norden gegen den HSV Hamburg mit 36:28 für sich. «Hätten wirheute auch verloren, wäre es wohl die schwärzeste Woche in meinerTrainer-Karriere gewesen», sagte Flensburgs Trainer Kent-HarryAndersson.
Vor 6000 Zuschauern in der ausverkauften Campushalle dominierteder Titelverteidiger das Geschehen über weite Strecken und hatte inLars Christiansen (7/2) und Sören Stryger (7) die besten Werfer. Nacheiner harten Woche waren auch die Fans wieder zufrieden und sangen:«Wir holen den DHB-Pokal und werden deutscher Meister.»
Magdeburg musste im Meisterschafts-Kampf einen herben Dämpferhinnehmen. Die Bördeländer begannen gegen Lemgo zwar furios und mithohem Tempo und hatten mit Johannes Bitter im SCM-Tor einenüberragende Keeper. Doch der Ansturm dauerte nur 20 Minuten, danachhieß es im Tennisstadion von Halle/Westfalen Spiel, Satz und Sieg fürden TBV.
Dieser schaffte in der 20. Minute erstmals den Ausgleich (12:12)und ging nach zwei Zeitstrafen gegen Magdeburg vier Minuten vor demWechsel erstmals mit 14:13 in Führung. Die überragenden KreisläuferFlorian Kehrmann (10 Tore), Michael Binder (8) und ChristianSchwarzer (6) sorgten für sehenswerte Treffer, während bei Magdeburgnur Christoph Theuerkauf (8/2) zu gefallen wusste. Enttäuschend auchStefan Kretzschmar, der von Alfred Gislason ausgewechselt wurde. «Ichhabe ein schlechtes Spiel abgeliefert, heute ging wie bei vieleneinfach gar nichts», meinte der Linksaußen.
Für Schlusslicht SV Post Schwerin rückt der Liga-Verbleib in immerweitere Ferne. Die Mannschaft von Trainer Peter Pysall musste sichvor heimischer Kulisse der SG Wallau-Masenheim mit 31:39 (13:19)geschlagen geben und kassierte bereits die 22. Saisonniederlage.Bester SV-Werfer vor 2450 Zuschauern war Ex-Nationalspieler StephanJust (9). Überragender Spieler aber war Wallaus Linkshänder Jan-Henrik Behrends, der 13 Mal traf.