Handball-Regionalliga Handball-Regionalliga: Nächster Punktgewinn lässt Wolfen entspannter werden
BECKDORF/MZ/MBR. - Die Hausherren, ohne ihren Torschützenkönig Stefan Völkers, warfen von Beginn an alles in die Waagschale. Das Fehlen des Goalgetters wollten sie durch vermeintlich doppelten Einsatzwillen wieder wettmachen. Das frenetische Publikum peitschte sein Team von Anfang an nach vorn. Wolfen ließ sich aber von der tollen Kulisse nicht beeindrucken und blieb auf Augenhöhe.
Zur Halbzeit schon mehr drin
Die Gäste hatten mit Eric Sindermann und Martin Pratersch zwei Akteure im Rückraum, die auch das Glück des Tüchtigen besaßen. So war es auch nicht verwunderlich, dass Wolfen nach einer Viertelstunde das Zepter auf dem Parkett übernahm. Aus einer 6:0-Deckung heraus agierten die Schützlinge von Wolfgang Spitz ruhig und konzentriert. Auf der Seite der Gastgeber hielt ein glänzend aufgelegter Paul Gummert von der halblinken Position dagegen. "Ihn haben wir nie wirklich in den Griff bekommen", erklärte Martin Pratersch. Dennoch konnte Wolfen immer wieder ein Tor vorlegen und sich so einen minimalen Vorteil verschaffen. Bis zur Halbzeitpause setzten sich die Gäste auf 17:15 ab. Es wäre sogar mehr dringewesen. "Beide Stammspieler auf Außen blieben bereits in dieser Phase hinter ihren Möglichkeiten zurück", haderte Co-Trainer Guido Najmann. Nach warnenden Appellen an die Mannschaft während des Seitenwechsels, nicht zu fahrlässig mit ihren Chancen umzugehen, gingen die Wölfe wieder auf das Parkett und legten nach. Es fiel das 18:15 und Beckdorf reagierte postwendend. Martin Pratersch und Regisseur Stephan Blechschmidt wurden in Manndeckung genommen. Jetzt war Sand im Getriebe, da auch die standesgemäßen Außen keine rechte Bindung zum Spiel hatten. So war es ein Glück für Wolfen, dass Eric Sindermanns Hüftwürfe ihr Ziel fanden. Beim 19:19 in der 43. Minute war das Spiel wieder offen. "In der zweiten Halbzeit war es kein schönes Regionalligaspiel, von beiden Seiten sehr zerfahren und nervös", beschrieb Kapitän Blechschmidt den Verlauf.
Gummert muss runter
Doch Beckdorf schien diese Situation mehr zu liegen und hatte auch in den entscheidenden Phasen das Glück auf seiner Seite. Die Hausherren nutzten die Gunst der Stunde und zogen bis zur 57. Minute auf 29:26 davon. Da fehlte aber bereits der beste Beckdorfer Paul Gummert seit sechs Minuten, da er das Spiel nach der dritten Zeitstrafe von der Tribüne aus verfolgen musste. Wolfen drehte auf. Mit einer tollen moralischen und kämpferisch einzigartigen Leistung erzielten die Wölfe 25 Sekunden vor Ende das 29:29. Beckdorf reagierte noch per Auszeit, konnte aber den Siegtreffer nicht mehr landen. "Trotz aller Freude über den Punkt, hatten wir schon mehr in den Händen", schüttelte Guido Najmann den Kopf beim Blick auf die Trefferquote. Mit 5:1-Punkten aus den letzten drei Spielen ist die HSG nun aber auf einem guten Weg in Richtung Klassenerhalt.
HSG Wolfen: Wiese, Förster Tor, Winkel 1, L. Lindner 1, Hein 1, M. Lindner, Baumbach 3, Pratersch 4, Luther 3, Thiele, Blechschmidt 3, Sindermann 13 / 4