Handball-Oberliga Handball-Oberliga: Übermächtiger Goliath weist David in seine Schranken
RADIS/MZ. - Das Kräfteverhältnis relativierte sich jedoch vor dem Anpfiff etwas, da die Gäste zwei ihrer stärksten Rückraumakteure für ein Trainingslager in Glinde abstellen mussten. Erstmals war die körperliche Überlegenheit des Gegners nicht so deutlich. Trotzdem schien allein der große Name SCM, die Aktionen der Hausherren zu lähmen.
Jedenfalls bestimmten zunächst die Gäste eindeutig das Geschehen auf dem Parkett der Gräfenhainichener Sporthalle Lindenallee. Relativ schnell setzte sich das Team aus der Landeshauptstadt auf 7:3 ab. Doch nach einer Auszeit erwachten bei der Heimsieben Kampfgeist und Spielfreude. TuS verkürzte den Rückstand trotz vieler vergebener 100-prozentiger Torchancen auf 9:11. In den letzten vier Minuten vor der Pause riss der Spielfaden bei den Hausherren erneut. Zu viele leichte Fehler brachten die Jungs vom Club immer wieder in Ballbesitz. Der SCM startete viele schnelle Konter und schloss diese häufig auch erfolgreich ab. Bis zur Pause zog der Spitzenreiter auf 15:9 davon.
Nach dem Wechsel wartete der SCM mit einer taktischen Maßnahme auf, die der Heimsieben große Probleme bereitete. Die beiden bis dahin sehr agilen Radiser Rückraumspieler, Deksam Cagaj und Philipp Schumann, bekamen eine "Sonderbewachung". Fortan ließ die Torgefährlichkeit bei den Gastgebern zu wünschen übrig. Die nun vorhandenen größeren Räume wurden von den anderen vier TuS-Akteuren einfach nicht ausreichend genutzt. Das gesamte Geschehen spielte sich zu sehr in der Mitte ab, Überraschungsmomente blieben Mangelware. Aufgrund dieser Tatsache wurde die Magdeburger Abwehr an diesem Tag vor keine allzu großen Probleme gestellt. Lediglich Christian Herzog sorgte durch Einzelaktionen auf der Linksaußenposition für etwas Torgefahr.
Die Landeshauptstädter spulten ihr Programm im zweiten Spielabschnitt konzentriert und konsequent herunter und gaben sich selbst keine Blöße mehr. Da auch der sonst so zuverlässige Radiser Keeper Erik Lingner nicht seinen besten Tag erwischt hatte, baute der Spitzenreiter seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Die Heimmannschaft resignierte am Ende der Partie ein klein wenig. Aus diesem Grund kam es letztlich noch zu einem ziemlich deutlichen 33:19-Sieg für Magdeburg.
Fazit: Nachdem die Radiser gegen die beiden Topteams (HC Einheit Halle 12:4 Zähler, SCM 14:0) der Liga ihre Grenzen eindrucksvoll aufgezeigt bekommen haben, warten in den nächsten Begegnungen mit Blau-Rot Coswig, SG Kühnau und HSG Wolfen 2000 wieder Mannschaften, die sich auf Augenhöhe mit dem TuS 1947 befinden und gegen die man das gewachsene spielerische Vermögen mit Sicherheit besser demonstrieren kann.
TuS 1947 Radis (C-Jugend): Erik Lingner, Stefan Schulz (3 Treffer), Dominik Fohler, Philip Schumann (3), Martin Petermann, Deksam Cagaj (3), Chris Heyer (2), Robert Gieske (1), Paul Graße (2), Denis Schmidt, Justin Eisermann, Markus Aßmann (1), Christian Herzog (4); Trainer: Wolfhard Mensch und Heiko Schmidt