1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Handball: Handball: Nürnberger Frauen träumen weiter von Double

Handball Handball: Nürnberger Frauen träumen weiter von Double

Von Martin Kloth 24.04.2005, 16:13

Riesa/dpa. - Die finanziell angeschlagenen Handball-Frauen des 1.FC Nürnberg können weiter vom ersten Double der Vereinsgeschichteträumen: Durch einen 30:28 (15:15)-Zittersieg im DHB-Pokalendspielgegen Bayer Leverkusen wiederholte der Cupverteidiger am Sonntag inRiesa seinen Vorjahreserfolg. Fünf Tage vor dem Playoff-Viertelfinaleam Freitag beim PSV Rostock setzte sich Nürnberg in dem packendenFinale vor 1100 Zuschauern dank seiner individuellen Stärke durch.Beste Werferinnen waren Stephanie Ofenböck (8/1) und CorinaChristenau (8/2) für Nürnberg sowie Nadine Krause (11/2) fürLeverkusen.

Das Spiel der beiden Halbfinal-Verlierer um den dritten Platzhatte zuvor der FHC Frankfurt/Oder gewonnen. Im «kleinen Finale»bezwang der deutsche Meister den HC Leipzig mit 35:33 (17:19). MajaSommerlund (9/4) für Frankfurt sowie Nationalspielerin Nina Wörz (9)und Else-Marthe Soerlie-Lybekk (9/1) für Leipzig waren die bestenWerferinnen. «Ich bin stolz, dass wir bei einem so tollen Spielmitgemacht haben. Das war Werbung für den Handball», befandFrankfurts Trainer Thomas Horlyk. Am Vortag hatte Frankfurt mit 24:26gegen Leverkusen verloren, Leipzig in einem dramatischen Halbfinaleerst nach Verlängerung mit 38:42 gegen Nürnberg.

«Für mich ist Nürnberg klarer Favorit. Aber ich nehme dieAußenseiterrolle gerne an», hatte Leverkusens Trainerin Renate Wolfvor dem Finale gesagt. Und wie schon im Semifinale wurde Nürnbergauch zu Beginn des Endspiels seiner Favoritenrolle gerecht. DerTitelanwärter übernahm trotz engagierter Gegenwehr derLeverkusenerinnen beim 6:5 (12.) durch die im ersten Durchgangherausragende Christenau erstmals die Führung und baute den Vorteilbis auf 12:9 (21.) aus.

Leverkusen steckte aber in seinem ersten Pokalfinale seit vierJahren nicht auf. Angeführt von Nationalspielerin Nadine Krause glichder Europapokal-Finalist kurz vor dem Pausensignal zum 15:15 aus.Auch danach waren sich beide Teams ebenbürtig. Erst als Leverkusensmannschaftliche Geschlossenheit verloren ging und Krause sich inEinzelaktionen aufrieb, setzte Nürnberg sich vorentscheidend auf21:17 (42.) ab.

Sowohl der HC Leipzig als auch der FHC Frankfurt/Oder wollten sichim Spiel um den unbedeutenden dritten Platz für die Niederlagen amVortag rehabilitieren und boten ihren zahlreichen mitgereisten Fansein schnelles und spannendes Spiel. Dabei hatten die Leipzigerinnenleichte Vorteile. Die 19:17-Pausenführung baute der dreimaligedeutsche Meister nach Wiederanpfiff durch die überragende Nina Wörzauf 22:17 (33.) aus.

Nach dem 24:19 (36.) brach Leipzig völlig ein. Leichte Fehler amlaufenden Band bestrafte Frankfurt rigoros: Mit einem Lauf von 8:1Treffern drehte der Meister die Partie, führte mit 27:25 (45.) undbehauptete den Vorsprung. «Wir kriegen Druck und machen dieseunerklärlichen Fehler. Woher das kommt, weiß ich nicht», sagteLeipzigs Trainer Martin Albertsen ratlos.