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Handball Handball: Nordhorn feiert ersten Europacup

Von Uwe Jentzsch 12.05.2008, 14:19
Spieler von HSG Nordhorn jubeln über den Gewinn des EHF-Pokals. (Foto: dpa)
Spieler von HSG Nordhorn jubeln über den Gewinn des EHF-Pokals. (Foto: dpa) Scanpix

Leipzig/dpa. - Statt Triple wie 2007 nur ein Titel: Lediglich dieHSG Nordhorn konnte von den drei Handball-Bundesligisten überPfingsten die Chance zum Gewinn eines Europapokals nutzen. DieMannschaft aus der Grafschaft Bentheim unterlag zwar im Final-Rückspiel bei FC Kopenhagen mit 29:30, sicherte sich aber dank des31:27-Erfolgs im Heimspiel erstmals den EHF-Pokal. Dagegen vergabenPokalverteidiger THW Kiel und die Rhein-Neckar Löwen ihre Chancen.Kiel unterlag in der Champions League nach dem 29:27-Auswärtserfolgvor 10 250 Zuschauern in der ausverkauften Sparkassen-Arena gegen BMCiudad Real mit 25:31 und musste die Trophäe an die Spanierzurückgeben. Die «Löwen» schafften in Mannheim nach der 32:37-Auswärtsniederlage nur ein 28:28 gegen den neuen Europacupsieger derPokalsieger, den ungarischen MKB Veszprem.

Mit versteinerten Mienen waren die Spieler des deutschen MeistersZuschauer, als in ihrem «Wohnzimmer» den Spaniern der Champions-League-Pokal überreicht wurde. Dagegen war Gäste-Trainer TalatDujshebaev überglücklich. «Wir haben gegen die beste Mannschaft derWelt gewonnen. Jetzt sind wir bis zum nächsten Saisonende die beste.Wir haben das Unmögliche möglich gemacht», jubelte er.

«Natürlich ist die Enttäuschung groß. Aber man muss mitNiederlagen leben, um zu wissen, wie schön Erfolge sind», befandKiels Manager Uwe Schwenker. Immerhin blieben dem Verein mehr alseine halbe Million Euro Einnahmen aus den Europacupspielen. Zudemtröstete er sich mit den FC Bayern München: Europacup-Trophäeverpasst - aber als Trostpflaster bleibt der nationale Titel. «Wirmüssen den Blick nach vorn richten. Jetzt wollen wir deutscherMeister werden», sagte Schwenker. Ihren 14. Titel können die Kielerbereits am Mittwoch mit einem Sieg bei Frisch Auf Göppingen feiern.

Matchwinner beim ersten internationalen Titel für Nordhorn war derbereits 39 Jahre alte Torhüter Peter Gentzel, der mit zahlreichenWeltklasseparaden glänzte. «Ich wollte meinen schwedischenLandsleuten auf der anderen Seite zeigen, dass ich noch nicht zu altbin», sagte der Routinier bescheiden. Seine Mannschaftskameradenfanden deutlichere Worte. «Unglaublich, Weltklasse», kommentierteErland Mamelund, mit acht Toren Nordhorns erfolgreichster Werfer, denParadeauftritt des Keepers. «Gentzel hat uns den halben Pottgewonnen. Über zwei Spiele waren wir die bessere Mannschaft und habendeshalb den Pokal verdient», pflichtete Maik Machulla bei.

Auch bei den Rhein-Neckar Löwen hielt der Torwart überragend.Auswahl-Keeper Henning Fritz wurde dann auch als einziger seinerMannschaft von Trainer Juri Schewtsow gelobt. «Henning war heute einüberragender Mann», sagte Schewtsow. Er hatte ihn vor 13 200Zuschauern in der 16. Minute eingewechselt. Die Gastgeber scheitertenaber immer wieder am gegnerischen Torhüter Dejan Peric. «Ich kannmich nicht über meine Leistung freuen, wenn auf der anderen Seiteeiner steht, der noch überragender spielt», stellte Fritz fest.