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Handball Handball: Kretzsche und Co. im Viertelfinale

Von Frank Kastner 18.08.2004, 20:19

Athen/dpa. - Beflügelt von der Bronzemedaille seiner Freundin Franziska van Almsick hat Stefan Kretzschmar die deutschen Handballer beim olympischen Turnier zum dritten Sieg und ins Viertelfinale geführt.

Mit Kampfgeist, 7 Treffern und als Motivator trieb der Magdeburger Linksaußen den Europameister in Athen zum 34:21 (18:12)-Pflichtsieg über Brasilien. Vor 3000 Zuschauern war neben Kretzschmar der Lemgoer Daniel Stephan (7/4) bester Werfer.

Durch den dritten hohen Erfolg im dritten Spiel zog das Team von Bundestrainer Heiner Brand bereits zwei Spieltage vor Abschluss der Vorrunde ebenso wie Frankreich ins Viertelfinale ein. Im vorletzten Gruppenspiel trifft Deutschland auf Ungarn.

Erstmals im olympischen Turnier setzte Brand Torhüter Christian Ramota (Lemgo) für den zuvor starken Henning Fritz (Kiel) ein. Der Lemgoer rechtfertigte das Vertrauen mit zahlreichen guten Paraden. So lief zu Beginn alles nach Plan: Die favorisierte Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) setzte sich bis auf 7:2 (11.) und 9:3 (15.) ab und strebte einem überlegenen Sieg entgegen. «Olympiasieger wird Deutschland vor Kroatien und Frankreich», hatte sich Brasiliens Trainer Alberto Rigolo festgelegt.

Doch durch ungewöhnlich viele technische Fehler brachte sich Vize-Weltmeister Deutschland aus dem Rhythmus. Zudem wirkte die Mannschaft in der Abwehr müde. Die Brasilianer holten Tor um Tor auf und kamen auf 12:10 (22.) heran. Ausgerechnet in dieser Phase musste das Brand- Team eine Schrecksekunde verkraften: Kreisläufer Christian Schwarzer knickte beim Angriff um, musste vom Parkett geführt werden, kam aber nach intensiver Behandlung Mitte der zweiten Halbzeit wieder ins Spiel zurück.

In dieser Phase übernahm Kretzschmar die Verantwortung. Er riss die Mannschaft mit und trieb sie an. Mit einem energischen Zwischenspurt setzte sich die DHB-Auswahl von 13:11 (24.) auf 18:11 (30.) ab. Angefeuert von den deutschen Hockey-Herren unter den Zuschauern blieb der Europameister auch im zweiten Durchgang ungefährdet in Front, obwohl Kretzschmar nach 47 Minuten das Feld verließ. Beim 29:19 (53.) waren erstmals zehn Tore Vorsprung erreicht.

Gastgeber Griechenland hat im dritten Spiel für eine Überraschung gesorgt. Die Hellenen bezwangen Ägypten mit 26:25 (18:10). Die Mannschaft vom ehemaligen Bundesliga-Trainer Jörn-Uwe Lommel hatte zwar wieder ihren Star Hussein Zaky in ihren Reihen, doch der Rückraum-Kanonier musste nach groben Foul mit Rot frühzeitig (22.) vom Parkett, wie auch Hassan Yosry (55.).

Ex-Weltmeister Frankreich zog mit einem 26:23 (17:13) gegen Ungarn ins Viertelfinale ein. In der Gruppe A hielt sich Weltmeister Kroatien mit dem 29:26 (12:10) gegen Südkorea weiter schadlos. Island brachte den EM-Zweiten Slowenien mit 30:25 (10:10) die bereits dritte Niederlage im Turnier bei. Olympiasieger Russland kassierte mit 26:29 (11:11) gegen Spanien die zweite Niederlage.