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Handball Handball: Köthen legt Concordia an die Kette

Von HERBERT HÖSLER 09.11.2008, 18:55

KÖTHEN/MZ. - Mit Vorteilen in allen Mannschaftsteilen, vor allem auf der Torhüterposition, und einer starken sowohl spielerischen als auch kämpferischen Leistung löste sie ihre "Bringschuld" gegenüber dem letzten dürftigen Auftritt bei der SV Oebisfelde ein. Mit einer Leistungsexplosion zwischen der 45. und 51. Minute legten die Köthener, entfesselt aufspielend, die Salzländer gnadenlos an die Kette, so dass sie in der Folge nicht mehr den Hauch einer Chance besaßen.

Die HG 85-Abwehr arbeitete mit einem erneut bärenstarken Patrick Tuchen (18 Paraden, darunter zwei gehaltene Strafwürfe) im Rücken gut, griff beherzt zu und ließ dadurch ihrem Gegner nur wenig Entfaltungsspielraum. Somit hatte die Köthener Offensive viel Sicherheit, denn die musste nicht bei jedem Angriff ein Tor erzielen. Ihr Bewegungsspiel nach vorn war gut strukturiert.

Eine nahezu hundertprozentige Gegenstoßquote von Ants Benecke und Matthias Lache sowie eine sichere Verwandlung aller Strafwürfe durch Christian Lingk waren ein Siegelement. Auf der rechten Außenbahn wusste auch Robert Wagner mit seinen vier Toren zu gefallen.

Über 600 Zuschauer überschütteten die HG 85 mit Beifall für ihre Leistung, die allerdings nicht an die gegen den Spitzenreiter VfL Edewecht heranreichte. "Wir haben in der ersten Halbzeit ganz klare Wurfchancen herausgearbeitet. "Dass es zur Pause nur 17:14 steht, hat seine Ursache darin, dass wir erneut eine schlechte Chancenverwertung hatten und dennoch, der Sieg ist in dieser Höhe absolut verdient", analysierte Trainer Enrico Nefe in der Pressekonferenz.

Obwohl die Gäste 2:0 in Führung gingen, waren es die Gastgeber, die dem Spiel in der Folge ihren Stempel aufdrückten. Nach dem 2:3 (7.) erzielte der gut disponierte Robert Wagner den Ausgleich (3:3 / 8.) und Ants Benecke den Führungstreffer (4:3 / 10.),der zugleich sein 150. Tor im HG 85-Dress war. Jetzt übernahm der Gastgeber das Regiment, obwohl die beiden Köthener Spielmacher Christian Lingk und Steffen Cieszynski durch Staßfurts Steffen Wartmann bzw. Oliver Jakobi in Manndeckung genommen wurden. Der Rückhandtreffer von Ralf Stojan zur 8:5-Führung (14.) wurde frenetisch bejubelt. Hätte René Uelsmann wenigstens die eine seiner insgesamt sechs Großchancen vom Kreis kurz vor der Halbzeitsirene genutzt, wäre sein Team mit vier Toren Vorsprung in die Kabine gegangen, so stand es nach dreißig Minuten nur 17:14.

Nach der Pause verkürzten die Gäste bis zur 36. Minute auf 19:17. Nachdem aber Patrick Tuchen in der 39. Minute seinen zweiten Strafwurf parierte (Remco Hagen war der erfolglose Schütze), nahmen die Dinge zuungunsten des Gastes ihren Lauf. Die HG 85 schaltete einen Gang höher und erweiterte systematisch ihren Vorsprung: Christian Lingk, René Uelsmann, Robert Wagner und Ralf Stojan - vier HG 85-Treffer, 23:19 (45.). Von diesem Zwischenspurt konnten sich die Salzländer nicht mehr erholen. Ihre Resthoffnungen wurden durch sechs weitere Köthener Treffer zum 29:20 (51.) gänzlich zerstört. Sie fanden nicht mehr ihren Rhythmus und erhielten in der geschlossenen Deckung der Köthener kaum noch Torchancen. Concordia-Trainer René Linkohr versuchte zwar, mit wechselnden Formationen den Angriffsschwung der Köthener zu stoppen - ohne Erfolg. Seine Maßnahmen reichten nicht, um die Zwölf-Tore-Führung (34:22 / 58.), die Matthias Lache (3) und Sebastian Retting (2) sowie Christian Lingk (1) herauswarfen, zu verhindern. Seiner konditionell nachlassenden Mannschaft gelang nicht mehr viel. Die Köthener Zuschauer feierten überschwänglich ihre Mannschaft. Die Staßfurter bleiben das Schlusslicht der Tabelle.

HG 85 Köthen: Patrick Tuchen, Sebastian Loske ; Ants Benecke 5, Roman Bruchno 5, Steffen Cieszynski 5, Robert Kreller 1, Matthias Lache 3, Christian Lingk 6 / 6 , Sebastian Retting 2, Ralf Stojan 2,Tobias Ufer, Rene Uelsmann 2, Robert Wagner 4

SV Concordia Staßfurt: Stefan Wiederhold, Andreas Stops; Jens Friedrich, Steffen Wartmann 2, Volker Wartmann, Remco Hagen 4, David Stolze, Milan Weißbach 2, Oliver Jacobi 4, Sven Petersohn 1, Eike Rach, Matthias Gerlich 2 / 1, Sebastian Scholz 3, Nils Hähnel 6

Siebenmeter: HG 6 / 6 - Staßfurt 4 / 1; Zeitstrafen: HG 6 - Staßfurt 5