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Handball Handball: HSV feiert beim Europapokal größten Erfolg

Von Franko Koitzsch 29.04.2007, 20:50

Leon/Hamburg/dpa. - Mit einem Treffer acht Sekunden vor demSchlusspfiff durch Kyung-Shin Yoon hat der HSV Hamburg erstmals inseiner fünfjährigen Vereinsgeschichte den Handball-Europapokal derPokalsieger gewonnen. Die Hanseaten siegten in der Gesamtwertunggegen den spanischen Erstligisten Ademar Leon denkbar knapp: DasFinal-Rückspiel am Sonntag in Leon verlor der Bundesligist zwar mit33:37 (13:16) und büßte damit seinen Vier-Tore-Vorsprung aus demHinspiel (28:24) vor Wochenfrist in Hamburg ein. Doch die mehrerzielten Auswärtstore brachten gewissermaßen im «Foto-Finish» denAusschlag zu Gunsten der Deutschen.

«Wir haben den Pott verdient gewonnen, weil wir insgesamt diebessere Mannschaft waren», sagte HSV-Trainer Martin Schwalb. Der HSVist damit Nachfolger des russischen Clubs Tschechowski Medwedi, dersich den Pokal im vergangenen Jahr gesichert hatte. Bislang hattendie Hamburger nur einen nationalen Pokal im Trophäen-Schrank: 2006gewann der Verein, der vor fünf Jahren als VfL Bad Schwartau nachHamburg umzog, den DHB-Pokal. «Ein geiles Gefühl», jubelte BertrandGille. «Den Pott haben wir uns wirklich verdient.»

Die 6000 enthusiastischen Zuschauer im ausverkauften Palacio delos Deportes sahen einen stürmischen Gastgeber und einenverunsicherten HSV, der sich eine hohe Fehlerquote leistete. Die aufinternationalem Parkett recht unerfahrenen Hamburger fanden nicht zuihrer Bestform. «Eine katastrophale Angriffsleistung. Da warüberhaupt keine Körpersprache zu sehen», schimpfte Präsident AndreasRudolph in der Halbzeit-Pause. Ein zwischenzeitliches Hoch, als derHSV führte, wurde durch eine Rote Karte gegen den achtfachenTorschützen Betrand Gille (46.) gestoppt. «Das war heute keineGlanzleistung von mir», gestand Nationalspieler Pascal Hens. «OhnePokal hätte ich traurig in der Kabine gesessen. Aber jetzt ist es einunbeschreibliches Gefühl.»

Trotz aller Mängel ließen die Hamburger die Spanier lange Zeitnicht davonziehen. In der 21. Minute glich der HSV sogar erstmals aus(10:10) und schien auf einem erfolgreichen Weg zu sein. Doch in derFolgezeit leisteten sich die Gäste zahlreiche Abspielfehler undFehlwürfe und verspielten ihren Vier-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel.Mehrfach führten die Spanier mit fünf Toren und hielten zu diesemZeitpunkt den Cup in den Händen.

HSV-Torhüter Per Sandström hielt seine Mannschaft jedoch mitgelungenen Paraden im Spiel. Als Hens endlich traf, fand auch der HSVbesser in die Partie. Bei der erstmaligen Führung (29:28) desBundesliga-Zweiten elf Minuten vor Spielende wurde es ruhig in derHalle. Doch die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb, der mit TuSEM1989 selbst den Pokalsieger-Cup gewonnen hatte, kam in denSchlussminuten nochmals in Bedrängnis. In der an Hektik und Dramatikkaum zu überbietenden Phase, als auch noch Stefan Schröder die RoteKarte sah, waren die Hamburger mit Fortuna im Bunde und schafften denknappsten aller Siege. «Trotz aller Euphorie: Die Saison ist nochnicht zu Ende. Am Dienstag geht es mit der Bundesliga weiter», mahnteTrainer Schwalb.