Handball Handball: HSG Nordhorn droht Insolvenz
Nordhorn/dpa. - Das bestätigteGeschäftsführer Berend Greven am Freitag wenige Stunden vor demEuropapokalspiel gegen Haukar Hafnarfjördur aus Island. Wegen derFinanzprobleme ist auch ein sofortiger Wechsel von NationalspielerHolger Glandorf im Gespräch. Der Weltmeister von 2007 könnte noch bisSonntag den Verein verlassen. Als Interessenten gelten der THW Kiel,der TBV Lemgo und die Rhein-Neckar-Löwen.
«Das entscheidet sich kurzfristig», sagte Glandorfs Berater JochenBergener dem «Express» in Köln. Am Sonntag läuft die Wechselfrist inder Bundesliga ab. Für Glandorf möchten die Nordhorner eineAblösesumme kassieren. Der Verein kämpft seit Saisonbeginn mit großenFinanzschwierigkeiten. Die Handball Bundesliga (HBL) hat dem EHF-Pokalsieger wegen Verstoßes gegen die Lizenzierungsauflagen bereitsvier Punkte abgezogen. Zudem hatten Anfang September 2008 Fahnder derFinanzbehörde die Geschäftsräume wegen des Verdachts derSteuerhinterziehung durchsucht.
In den vergangenen Wochen hat sich die Situation bei denNiedersachsen offenbar zugespitzt. Deshalb musste der Kader reduziertwerden. Die HSG trennte sich kurzfristig vom slowakischenNationalspieler Peter Kukucka (Kadetten Schaffhausen) und zuletztauch vom norwegischen WM-Teilnehmer Erlend Mamelund (SG Flensburg-Handewitt).
Die Nordhorner möchten die Mannschaft auch nach einem möglichenInsolvenzantrag in der Bundesliga weiterspielen lassen. Deshalb wurdebereits im Vorjahr eine neue HSG Nordhorn-Lingen GmbH gegründet.