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Handball Handball: Herzschlag-Finale beim Oberligaderby

14.01.2007, 17:25

Wittenberg/MZ. - nOBERLIGA

Jessener SV 53 Grün-Weiß Wittenberg 31:32

In einem hochklassigen und spannenden Oberligaspiel besiegten die Grün-Weißen den bis dahin zu Hause noch ungeschlagenen Landesmeister aus Jessen 32:31. Das Derby bot alles, was sich Fans von einem regionalen Kräftemessen wünschen: volle Halle, tolle Stimmung, Spannung, Emotionen pur und einen glücklichen Sieger.

Die etwa 300 Zuschauer, ungefähr die Hälfte der Besucher kam aus Wittenberg, sahen von Anfang an eine ausgeglichene Partie. In den ersten zwölf Minuten (3:3) standen klar die Abwehrreihen beider Mannschaften im Mittelpunkt. Doch so langsam kam auch der Angriff richtig in Schwung. Jessen legte vor, Wittenberg hatte durch René Seiffert, Kapitän Torsten Fuchs und Jörg Schröter stets die passende Antwort parat. Beim Stand von 14:13 für die Hausherren wurden die Seiten gewechselt.

Auch nach der Halbzeit blieb die Partie ausgeglichen. Die Gastgeber gingen in Führung, der Ausgleich folgte postwendend durch Matthias Schwalbe, David Kunze und Jörg Schröter. Beim 19:18 durch Lutz Lindner hatten sich die Lutherstädter wieder die Führung zurückerobert. Doch Jessen ließ nicht locker. Vor allem Volker Preißner und Daniel Kretschmann trafen in dieser Phase. Wie ausgeglichen diese Partie war zeigt, dass sich keine Mannschaft mit mehr als zwei Toren absetzen konnte.

Die Schlussphase war an Spannung kaum zu überbieten. Wittenberg lag knapp vorn (26:25, 27:26, 28:27) und besaß mehrfach die Möglichkeit, für eine Vorentscheidung zu sorgen. Doch die Gastgeber wehrten sich bravourös. Beim 32:30 durch Andreas Olle 20 Sekunden vor dem Ende schien die Vorentscheidung zugunsten der Grün-Weißen gefallen zu sein. Michael Thieme schaffte im Gegenzug den Anschlusstreffer. Zwei Sekunden vor Schluss kam der SV 53 noch einmal in Ballbesitz, doch für einen weiteren Treffer reichte die Zeit nicht mehr. Ein paar unschöne Rangelein nach dem Schlusspfiff konnten aber die Freude über den Sieg nicht trüben. Die Wittenberger Mannschaft möchte sich bei den vielen mitgereisten Fans bedanken, die durch ihre lautstarke Unterstützung einen wesentlichen Anteil am Sieg hatten.

SV Grün-Weiß Wittenberg: Brandt, Bley - Schwalbe (4), Kunze (2), Schröder, Schulze, Schering, Olle (2), Engel, Fuchs (6 / 2), Schröter (12), Lindner (4), Seiffert (2)

nOBERLIGA FRAUEN

Grün-Weiß Wittenberg SV Großgrimma 24:20

Der Trainer des SV Grün-Weiß, Jens Bertuleit, konnte sich trotz des Sieges gegen Schlusslicht Großgrimma nur bedingt über die Vorstellung seiner Schützlinge freuen: "Das Beste sind die zwei Punkte. Aus meiner Sicht besaß die Partie kein Oberliga-Niveau." Den leistungsmäßigen Unterschied zwischen zwei schwachen Mannschaften machten an diesem Tag die Torhüterinnen aus. Auf Wittenberger Seite zeigten Diana Noack und Stefanie Krüger Glanzparaden am Fließband, zwischen den Pfosten des Gegners erreichte nur selten eine Hand das Leder.

Der Besitzer der "roten Laterne" erwischte zum Erstaunen der etwa 50 Zuschauer in der Stadthalle den besseren Start und ging 3:0 in Führung. Der grün-weiße Motor erreichte danach langsam Betriebstemperatur. Katharina Fischer, Aileen Krüger und Anne Otto drehten in der Folgezeit den Spieß auf 6:3 um. Großgrimma besaß einfach nicht die spielerischen Mittel, den Bertuleit-Schützlingen Paroli zu bieten. Die Angriffe des Schlusslichts verfingen sich in der Wittenberger Abwehr, der Rest avancierte zu sicheren Beute von Keeperin Diana Noack. Halbzeitstand: 13:8.

Nach dem Wechsel wurde die Partie keinen Deut besser. Gastgeber und Gegner leisteten sich einfach zu viele Fehler, die Zuschauer sahen wenig spielerische Höhepunkte. Bertuleit sauer: "Nur ein Beispiel. Anne Otto benötigte für ihr eines Tor etwa zehn Versuche." Als Nadine Rötzer zudem die Rote Karte wegen übertriebener Härte erhielt (31.), bekamen die Wittenberger zusätzliche Schwierigkeiten in Abwehr und Angriff. Über die Zwischenstände 18:14 und 21:18 strebten die Grün-Weißen ihrem nächsten Heimsieg zu, im Gedächtnis der Fans wird diese Vorstellung mit Sicherheit nicht lange haften bleiben.

SV Grün-Weiß Wittenberg: Diana Noack, Stefanie Krüger - Katja Richter (9), Nadine Rötzer (1), Anja Seiffert, Anne Otto (1), Aileen Krüger (8), Kerstin Bucher (2), Katharina Fischer (2), Kerstin Hafenstein (1)

nVERBANDSLIGA

Grün-Weiß Wittenberg II Dessau-Roßlauer HV III 41:35

Den etwa 70 Zuschauern in der Stadthalle wurde von Anbeginn guter Handballsport geboten. Die Gäste erwischten zwar den besseren Start, doch die grün-weiße Deckung um Maro Korbien stabilisierte sich schnell, zwischen den Pfosten lief Andreas Wagefeld zu Höchstform auf. Angetrieben von Christian Schmidt, der selbst Vollstrecker-Qualitäten zeigte, zogen die Hausherren unaufhaltsam davon und lagen in der 17. Minute 15:8 vorn. Im Gefühl, Dessau-Roßlau im Griff zu haben, gönnten sich die Lutherstädter eine schöpferische Pause. Der Gegner verkürzte bis zur Pause auf 17:20.

In der Anfangsphase des zweiten Abschnitts hielten die HSG-Handballer noch gut dagegen (21:19, 24:22). Doch die "Jungen Wilden" aus Wittenberg erwachten schnell aus ihrem Tiefschlaf und zeigten, wer der Herr im Hause ist. Die Trümpfe: gutes Kombinations- und Konterspiel. Mit diesen Maßnahmen wurden die Gäste an die Wand gespielt. Grün-Weiß-Coach Jörg Nitsche nach dem Abpfiff stolz: "Wichtig war, mit einem Sieg in die Rückrunde zu starten."

SV Grün-Weiß Wittenberg: Andreas Wagefeld, Chris Panhans - Marco Korbien (4), Benjamin Zimmermann (5), René Pfennig (2), Thomas Besitzer (7), Robert Giese (5), Marcel Michna (7), Torsten Heller (2), Christian Schmidt (7), Christoph Dähne (1), Jens Bertuleit (1)

nANHALTLIGA

TSG Wittenberg SG Kühnau II 33:24

In diesen Kellerduell hatten am Ende die Wittenberger die Nase vorn. Aufgrund der Ausgeglichenheit in dieser Liga rückte die TSG vom zehnten auf den siebenten Platz vor. Von Beginn an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit wechselnden Führungen. Die TSG agierte im Angriff überhastet und musste unnötige Ballverluste hinnehmen. In der Deckung hatten die Lutherstädter gegen die wieselflinken Youngster aus Kühnau des Öfteren das Nachsehen. Zehn Minuten vor dem Wechsel (8:8) erhielt ein SG-Akteur eine Zeitstrafe. Diese Überzahlsituation nutzten die Gastgeber und zogen davon. Halbzeitstand: 15:11. In der zweiten Hälfte neutralisierten sich beide Teams. Erst als Hagen Melzer vom Punkt das 28:23 erzielte, war der Sieg perfekt.

TSG Wittenberg: Bischoff, Knorr, Bäck - Busch (7 / 1), Gerlach (5), Höse, Krause (1), Richter (8), Schönemann, Schoof (2), Melzer (7 / 3), Seume (1), Mattheß (2), Böttcher