Handball Handball: Frauen starten ohne Männer in die neue Wettkampfsaison
ZEITZ/MZ. - Grund dafür ist, die Mannschaft konnte sich über Jahre hinweg nicht mit Nachwuchs verjüngen, da keiner vorhanden ist. "Es ist schon schwer, männlichen Nachwuchs zu werben, wir haben es mehrfach versucht, aber die Jungen spielen eben lieber Fußball", so Schmid. Die gestandenen Herren-Handballer, die in ihrer Blüte nach der Wende sogar bis in die Verbandsliga kletterten, sind in die Jahre gekommen. Verletzungen kamen nun öfters dazu.
Arbeitsbedingt mussten einige Spieler oft die Teilnahme an den Punktspielen absagen. Nun verließen noch die jungen Akteure Torsten Kokott und Björn Bauer wegen Studiums den Verein, so dass dem Vorstand nichts anderes übrig blieb, als das Team vom Spielbetrieb der Kreisklasse abzumelden. Für alteingesessene Chemiker wie Andreas Nagel war das eine große Enttäuschung.
"Ich habe von Nachwuchs an gespielt, bin 30 Jahre bei den Chemie-Handballern. Ich kann es immer noch nicht fassen. Vielleicht geschieht noch ein Wunder", hofft der jahrelange Torjäger der Mannschaft noch auf die Fortsetzung seiner sportlichen Karriere in Zeitz.
Die Frauen von Chemie Zeitz, die den Klassenerhalt der Bezirksliga schafften, haben derzeit genügend Spielerinnen im Kader, der weibliche Nachwuchs rückte in die Erwachsenen-Abteilung nach. Aber ein Torwartproblem bereitet den Verantwortlichen des Vereins und neuen Trainer Holger Kirsten doch sorgen. Torfrau Ines Wippich hat sich abgemeldet und spielt nun in einem höherklassigen Verein in Altenburg. Wenn bis zum Saisonstart keine Lösung gefunden wird, dann wird das dritte Bezirksligajahr nach dem Wiederaufstieg für die Chemikerinnen gewiss mehr als schwer. Während die Männer in der Kreisklasse Rang sechs belegten, kämpften die Frauen in der höheren Bezirksliga in der vergangenen Saison mit Erfolg um den Klassenerhalt.
Zu Saisonbeginn fehlten durch Verletzungen Leistungsträger. "Mangelnde Konzentration und fehlende Kondition waren Ursachen, dass einige Spiele nur ganz knapp verloren wurden", schätzte Wolfgang Michalsky ein, der nun nach knapp 40 Jahren seine langjährige Trainingstätigkeit beendete. Vom Potential her war die Mannschaft besser besetzt als das Jahr zuvor. Junge Spielerinnen wie Franziska Walter sowie Anne Schramm fügten sich mit ihren 16 Jahren sehr gut in die Mannschaft ein.
Die Saison wurde mit dem Klassenerhalt positiv abgeschlossen. "Ich wünsche der Mannschaft mit dem neuen Trainer alles Gute und hoffe, dass mit höherem Trainingsaufwand in der kommenden Saison der Klassenerhalt rechtzeitig gesichert wird", äußerte sich der scheidende Übungsleiter Michalsky mit einem Blick voraus. Am 30. August starten die Frauen von Chemie Zeitz mit einem Landespokalspiel in Sangerhausen in die neue Spielzeit 2009 / 2010.
Im Nachwuchsbereich stehen zwei Mannschaften für Chemie Zeitz im Spielbetrieb. Eine weibliche Jugend D und siehe da ein männliches Team in gleicher Altersklasse. "Natürlich arbeiten wir daran, wieder eine Männermannschaft im Erwachsenenbereich im Spielbetrieb zu haben. Das gehört zu einer Handballabteilung dazu", erzählte Schmid. Aber es wird nach Ansicht des Abteilungsleiters noch ein weiter Weg. "Aber wir nehmen den Neuaufbau eines männlichen Nachwuchsteams in Angriff", meinte Handballchef Schmid mit leisen Hoffnungen auf die Zukunft.