Handball-Europapokal Handball-Europapokal: Bundesligisten schaffen Einzug ins Achtelfinale
Leipzig/dpa. - Bundestrainer Heiner Brand gehen für den Worldcupdie Nationalspieler aus, doch die Handball-Bundesligisten sind auchohne die deutschen Auswahlakteure ins Achtelfinale der Europapokal-Wettbewerbe gestürmt. Durch den Ausfall von Spielmacher Markus Baur(Lemgo), Torhüter Henning Fritz und Christian Zeitz (beide THW Kiel)sowie Oleg Velyky (TuSEM Essen) ist das DHB-Lazarett angewachsen undder geplante Umbruch beim Olympia-Zweiten gerät zum komplettenNeuaufbau. «Eigentlich wollten wir das Team für 2007/2008 beimWorldcup sehen. Doch durch die vielen Absagen sieht es jetzt ehernach einem Sichtungsturnier für 2012 aus», beschrieb Brand dieSituation vor dem am Dienstag beginnenden Acht-Nationen-Turnier inSchweden.
Ohne Markus Baur, der an diesem Montag in Basel am rechtenSprunggelenk operiert werden soll und um seine Teilnahme an der WMEnde Januar in Tunesien bangen muss, kassierte Lemgo bei FotexVeszprem am Samstag eine 23:29-Niederlage. Dadurch zogen dieOstwestfalen als Zweiter der Vorrundengruppe G ins Achtelfinale derChampions League ein und hoffen nun, bei der Auslosung am Dienstag inWien nicht ausgerechnet den THW Kiel oder die SG Flensburg-Handewittvorgesetzt zu bekommen.
Sowohl der deutsche Meister Flensburg als auch Kiel erreichtenjeweils als Staffelsieger die K.o.-Spiele der «Königsklasse». Die SGsetzte sich am Sonntag beim kroatischen Vizemeister RK Metkovic mit37:29 (17:16) durch. Dabei konnte es sich der Meister leisten, miteiner B-Mannschaft anzutreten. Weil die Flensburger bereits alsGruppensieger feststanden, hatten sie auf fünf Leistungsträger(Joachim Boldsen, Lars Christiansen, Sören Stryger, Marcin Lijewski,Jan Holpert) verzichtet. Zudem durfte der Weißrusse Andrej Klimowetswegen fehlenden Visums nicht mitreisen. Herausragender Akteur bei derSG war der Kroate Goran Sprem, der gegen seine Landsleute zu großerForm auflief und 17 Tore erzielte.
Die Kieler gewannen bei US Creteil mit 31:29, wobei RomanPungartnik nach fast neunmonatiger Pause sein Comeback feierte. «Wirstanden ja schon vor dem Spiel als Erster fest, aber wer mich kenntweiß, dass ich immer gewinnen will. Meine Mannschaft hat einengagiertes Spiel gezeigt und in den letzten drei Minuten Glückgehabt, dass wir uns absetzen konnten», meinte Trainer ZvonimirSerdarusic.
Im Achtelfinale am 4./5. und 11./12. Dezember wird er auf Zeitzverzichten müssen. Der Rückraumspieler leidet an einerKapselverletzung in der rechten Hand, die eingegipst werden muss.Fehlen wird auch Fritz, der sich wegen freier Gelenkkörper imEllenbogen des rechten Wurfarms einer Operation unterziehen wird.Sein Nationalmannschafts-Debüt verschieben muss der gebürtigeUkrainer Oleg Velyky, der wegen einer Leistenverletzung seineTeilnahme an der «Mini-WM» in Schweden absagte.
Ohne den Rückraumspieler gewann TuSEM Essen das Drittrunden-Rückspiel bei Redsbergslids Göteborg mit 23:20 und erreichte nach dem28:21-Hinspielerfolg problemlos das Achtelfinale im EHF-Pokal. «Ichbin zufrieden, weil wir eine Runde weiter gekommen sind»,konstatierte Essens Trainer Juri Schewzow. Im gleichen Wettbewerberreichte auch der SC Magdeburg die Runde der letzten 16. Der 36:23-Kantersieg gegen Paris Handball war für den Bundesliga-Fünften wieein Befreiungsschlag nach der 32:39-Heimblamage gegen Flensburg. «Daswar ein dankbarer Gegner», meinte Kapitän Steffen Stiebler.
Der VfL Gummersbach kam im EHF-Pokal trotz einer 27:28 (13:14)-Niederlage bei Grasshoppers Zürich ebenfalls eine Runde weiter, da erdas Hinspiel mit 29:23 gewann. Im Pokalsieger-Wettbewerb gewann derHSV Hamburg gegen Sporting Lissabon mit 25:24 (11:10) und erreichtedie vierte Runde.
Unterdessen hat die HSG Nordhorn durch ein 30:22 gegen den TVGroßwallstadt wieder die Tabellenführung in der Meisterschaftübernommen. Der SV Post Schwerin kassierte mit dem 26:27 bei der HSGDüsseldorf die 11. Niederlage im 11. Spiel.