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Handball-EM-Qualifikation der A-Jugend Handball-EM-Qualifikation der A-Jugend: Das Ballhaus als Tollhaus

Von Karl Ebert 09.06.2003, 16:25

Aschersleben/MZ. - Das Ascherslebener Ballhaus wurde am Sonntag zum Tollhaus. Entscheidenden Anteil daran hatte Silvio Heinevetter, der von Concordia Delitzsch stammende Torhüter der deutschen Handball-Jugendauswahl. Mit seinen Paraden riss er nicht nur die 1 500 Zuschauer in regelmäßigen Abständen von den Sitzen, sondern auch eine fast schon verloren geglaubte Partie gegen Spanien noch aus dem Feuer. Nach einem 6:10-Pausenrückstand drehten die Schützlinge des Magdeburger Bundestrainers Helmut Kurrat noch den Spieß um und lösten mit einem 24:18-Erfolg das Ticket für die Endrunde vom 8. bis 17. August in der Slowakei.

"Unglaublich, so eine Partie habe ich noch nicht erlebt", sagte der 18-jährige Schlussmann, nachdem er das Bad in der Menge genossen hatte. "Als ich sah, was meine Kameraden in der ersten Halbzeit im Angriff fabriziert haben, dachte ich, spielt denn heute keiner mit dir. Aber ich wusste, wenn ich meine Form über 60 Minuten halten kann, kommen wir zurück. Und so war es dann ja auch", schilderte Heinevetter noch einmal in groben Zügen den Ablauf der Partie.

Sein Trainer war in den ersten 30 Minuten tausend Tode gestorben. "Wir waren übernervös und übermotiviert. Hätte Heinevetter nicht einen solch unglaublichen Tag erwischt, wäre zur Halbzeit alles verloren gewesen", meinte Kurrat, der in der Pause offensichtlich die richtigen Worte gefunden hatte. Denn sein Team kam wie verwandelt aus der Kabine. Binnen zwölf Minuten machten die deutschen Talente aus dem 6:10-Rückstand einen 15:12-Vorsprung und ließen sich danach nicht mehr das Heft des Handelns aus der Hand nehmen.

Unter den Augen des Magdeburger Bundesliga-Trainers Alfred Gislason trumpften nun vor allem die beiden Elbestädter, Linksaußen Yves Grafenhorst und Kreisläufer Christoph Theuerkauf, mächtig auf. Mit 18 bzw. 14 Toren waren sie nicht zufällig die beiden besten deutschen Schützen des Turniers. Doch auch sie wussten nach der Partie, bei wem sie sich zuerst zu bedanken hatten. "Mit einem Torwart wie Silvio Heinevetter können wir auch bei der Endrunde in der Slowakei einiges reißen", ist sich Theuerkauf sicher.