Handball Handball: Eisenach meldet Insolvenz an

Eisenach/dpa. - Der ThSV Eisenach hat am Montag für seine Handball-Bundesligaabteilung Insolvenz beim Amtsgericht Mühlhausen angemeldet. Damit ist das Sanierungskonzept des Vereins gescheitert. Gemeinsam mit dem noch nicht bekannten Insolvenzverwalter wollen die Verantwortlichen des ThSV versuchen, den endgültigen Konkurs noch ab zu wenden und langfristig Bundesliga-Handball am Fuße der Wartburg zu erhalten. Der Spielbetrieb soll vorerst fortgesetzt werden, auch wenn noch nicht geklärt ist, ob die Saison zu Ende gespielt werden kann.
Von der Handball-Bundesligavereinigung der Männer (HBVM) haben die Eisenacher bis Ende des Montas Zeit erhalten, um durch weitere Sanierung die Lizenz für die kommende Saison zu erhalten. Der ThSV konnte eine Lücke von 300 000 Euro im Etat für diese Spielzeit nicht füllen. Sie war durch rückläufige Zuschauer-Einnahmen und ausgebliebene Sponsoren-Zahlungen entstanden.
Präsident Frank Seidenzahl hatte am Montag zunächst Mannschaft und Trainer vom Scheitern des Sanierungskonzeptes unterrichtet, ehe er die Öffentlichkeit informierte. Er wollte keine Angaben machen, wie hoch die aktuelle Deckungslücke ist. Immerhin flossen in den vergangenen zwei Wochen durch Fans und Freunde des Vereins allein 40 000 Euro an Spenden in die Kassen. Der Versuch eines Vergleichs sei gescheitert, weil nicht alle Gläubiger dem zustimmen konnten, bemerkte Seidenzahl. Dagegen hätten Mannschaft, Trainer und die anderen Angestellten dem Konzept mit getragen, das mit Gehaltsreduzierungen bis an ihre Schwerzgrenze verbunden gewesen sei.
Die Eisenacher Spieler haben jetzt vier Monate kein Gehalt bekommen. «Sie waren total betroffen, denn alle hatten gehofft, dass die Insolvenz noch verhindert werden könnte», beschrieb Cheftrainer Peter Rost die Stimmung in der Mannschaft. Am Montagabend wollten sich Spieler und Trainer zusammensetzen. Bei einigen sei die Situation so schlecht, dass sie sich eventuell arbeitslos melden müssten. «Erst danach werden wir sehen, in welcher personeller Zusammensetzung wir am Mittwoch in Flensburg antreten können», bemerkte Rost.
Hauptsponsor TEAG will den Verein weiter unterstützen. «Wir sehen in dem Insolvenzverfahren auch eine Chance für einen Neuanfang. Wir stehen zu unserem noch bis 2004 laufenden Vertrag», erklärte TEAG-Pressesprecher Olaf Werner.