Handball Handball: Doering fiebert in Leipzig mit
Bernburg/Dessau/MZ. - Ein Teil der Bernburger Spieler stimmte sich mit einem Besuch bei dem nach seiner Herzattacke noch krankgeschriebenen Trainer Lothar Doering in Leipzig auf das Derby ein. "Lotte" war nach seinem zweiwöchigen Krankenhausaufenthalt schon wieder gut bei Laune und hofft, in absehbarer Zeit wieder auf der Anhalt-Bank zu sitzen.
Für das Derby am Samstag (16.30 Uhr) gegen die Dessauer in einer seit langem ausverkauften Bruno-Hinz-Halle drückt er seinen Männern aus der Ferne die Daumen, "denn gegen den Besuch vor Ort hat der Arzt noch sein Veto eingelegt". Für Bernburgs Spielertrainer Sven Liesegang sind die beiden jüngsten Erfolge gegen Usedom und in Reinickendorf nur etwas wert, wenn auch das Derby gewonnen wird. "Liese" spielt dabei darauf an, dass es im Tabellen-Mittelfeld sehr eng zugeht. "Bei unserem 23:21-Erfolg in der Hinrunde waren die Dessauer gerade neu formiert. Jetzt ärgern sie Spitzenteams und sind nach der letzten Niederlage wahrscheinlich richtig heiß", glaubt Liesegang, der Bestbesetzung aufbieten will.
Zwar hatte sich Torwart Martin Ziemer in Berlin eine Blessur im Sprunggelenk zugezogen und konnte in dieser Woche nicht das volle Trainingsprogramm absolvieren, trotzdem will er am Samstag im Vollbesitz seiner Kräfte das Gehäuse sauber halten. Einige andere Bernburger sind leicht erkältet.
Der Druck bei den Dessauer Gästen ist riesig. Das unerwartete 28:31 in eigener Halle gegen Altenholz hat die Angst vor dem Abstieg in die Regionalliga neu entfacht. Trainer, Mannschaft, Management: Die Kritik nach der Heimpleite war heftig und traf alle. Dessaus Hoffnung: "Auswärts haben wir zuletzt besser ausgesehen", sagt Spielertrainer Gregorz Subocz. Der will zwar nicht von einem Endspiel reden, "denn es gibt auch nur zwei Punkte. Und die Saison ist noch lang". Doch ein besonderes, ein wichtiges Spiel ist es auch für Subocz.
Bernburgs Qualitäten sind bekannt. "Mäuer, Filippow, Lux, Torwart Ziemer. Da gibt es nur selten Ausfälle", lobt Subocz. Unterschiede hat er kaum ausgemacht. "Die Mannschaft ist eingespielt. Die Maschine läuft, auch wenn Liesegang selbst jetzt etwas weniger auf der Platte steht." Doch das sind nicht die einzigen Sorgen von Subocz. Die Torhüter Marko Rösike und Andreas Sprecher sowie Alexander Matschos, Nick Heinemann und Steve Baumgärtel: Alle sind angeschlagen, konnten kaum trainieren. Gegen Altenholz erwies sich das als Handicap. Gegen Bernburg? "Wir brauchen das Gefühl, dort siegen zu können", sagt Subocz.