Handball Handball: Die Damen des HC Salzland haben noch Reserven
Aschersleben/MZ. - Dabei stand die Mannschaft praktisch vor einem Neuaufbau. Von der Truppe des Vorjahres blieben nur noch Josefine Mätz, Janett Schieke (beide Tor), Teresa Sacher, Elfi Seifert (Außen), Silke Ruthe, Antje Schreiber, Stefanie Beck (alle Rückraum) und Sabine Behnsch (Kreis). Neu zum HC kamen Kathrin Gutsch, Sandy Börger und Katja Pforte (alle HG Köthen), Maria Heine, Franziska Matthias (beide Irxleben), Andrea Bitter (Weimar) und Anja Flödl (HC Leipzig). Mit der neuen Saison übernahm Dieter Brehme das Traineramt. Er hatte die nicht leichte Aufgabe, eine schlagkräftige Formation zu finden.
So gehörten zur Vorbereitung neben dem Trainingslager in Gänsefurth auch so genannte teambildende Maßnahmen. Dazu zählten eine Fahrt in den Kletterwald nach Leipzig oder ein Kegelabend. Ein Spiel gegen Champions-League-Teilnehmer Slavia Prag sollte einen zusätzlichen Motivationsschub geben.
Die Stunde der Wahrheit kam mit dem ersten Punktspiel gegen Irxleben. Die Aufgabe wurde mit 36:21 souverän gelöst. Die erste Heimpartie bescherte dem HC mit dem 45:22 dann gleich den höchsten Punktspielerfolg. Der Höhenflug der Wildgänse setzte sich weiter fort. Im weiteren Saisonverlauf konnte kein Team den Schützlinge von Dieter Brehme auch nur einen Zähler abjagen. Zwar gelang es Lok Bernburg, dem BSV Magdeburg, TuS Magdeburg und dem TSV Niederndodeleben, den HC in Verlegenheit zu bringen, doch hatte dieser immer noch eine Antwort parat.
Eine wichtige Komponente war dabei die konditionelle Überlegenheit. "Wir hatten in der Vorbereitung viel Wert auf Kondition gelegt. Und auch während der Saison wurde immer wieder eine Konditionseinheit eingelegt", erklärt Dieter Brehme. Aber auch das schnelle Spiel war ein Garant für den Erfolg. Auf diese Art wurde der Gegner ständig unter Druck gesetzt und zu Fehlern gezwungen.
Doch der HC hat sein Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Noch zu oft hemmen technischer Fehler den Spielfluss. Auch leisten sich die Spielerinnen zu viele Fehlwürfe. Dadurch kommt auch noch zu selten ein kontinuierliches Spiel über 60 Minuten zustande. "Wir machen uns teilweise selben das Leben schwer. Ich denke da an das Halberstadt-Spiel, wo wir nach elf Minuten 9:0 führten und dann stark nachließen. Die Mannschaft kann sich noch um 30 Prozent steigern", so der Coach.
Brehme ist dagegen mit dem Zusammenwachsen der jungen Truppe - das Durchschnittsalter ist knapp 21 Jahre - zufrieden. "Das Gefüge hat von Anfang an gestimmt. Dass wir schon so weit sind, war nicht unbedingt zu erwarten. Andere Teams brauchen dazu zwei, drei Jahre", unterstreicht der HC-Trainer. Dazu dürfte auch das sehr gute Umfeld beigetragen haben. Jetzt haben die Salzländerinnen erst einmal zwei Wochen frei. Ab 2. Januar wird wieder trainiert. Denn am 5. Januar steht das schwere Landespokalspiel gegen Regionalligisten Union Halle-Neustadt II auf dem Programm. "Das wird eine echte Standortbestimmung", ist sich Dieter Brehme sicher. In der Rückrunde wird sich der HC 06 darauf einstellen müssen, der Gejagte zu sein. Alle Teams werden sich besonders mühen, um den Favoriten zu bezwingen. Dadurch wächst auch der Druck auf die Spielerinnen. Doch am Ziel Meisterschaft macht Dieter Brehme keine Abstriche.
HC Salzland: Schieke (12 Spiele), Mätz (11), Gutsch (11); Ruthe (12 / 50 Tore), Schreiber (7 / 11), Matthias (12 / 42), Pforte (8 / 21), Beck (3 / 5), Seifert (12 / 16), Behnsch (12 / 30), Börger (10 / 56), Sacher (11 / 34), Flödl (7 / 29), Heine (9 / 24), Schütze (11 / 12), Bitter (12 / 74)