Handball Handball: Bis zum Umfallen für Röder gekämpft
BERNBURG/MZ. - Die sportliche Verantwortung für das Zweitliga-Kellerduell gegen den Vorletzten VfL Edewecht übernahmen die Routiniers Michael Krause, Martin Wartmann und Toni Pajung, erhielten dabei außerdem Unterstützung vom Coach der Reserve, Stefan Kutschbach.
Die Anhalt-Handballer wollten sich für ihren erkrankten Trainer zerreißen und ihm einen Sieg schenken. Zumindest haben die Jungs im schwarz-gelben Dress bis zur letzten Sekunde mit Herzblut um den Erfolg gekämpft, obwohl das Resultat dann leider nicht ganz stimmte. Durch das 25:25 (14:14)-Unentschieden behalten die Saalestädter die Rote Laterne in der Staffel Nord und bleiben seit nun schon 13 Partien ohne vollen Erfolg.
Ein Schönheitspreis wurde in diesem Kellerderby natürlich nicht vergeben. Besonders die Gastgeber wirkten durch die lange Negativserie erst einmal sehr verunsichert, leisteten sich in den ersten acht Minuten drei technische Fehler und liefen lange Zeit meist einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher. In dieser Phase sorgte vor allem Luchien
Zwiers, der das Torhüterduell gegen den Edewechter Benedikt Wendler klar zu seinen Gunsten entschied, dass die Bernburger im Spiel blieben.
"Luchien hat stark gehalten und uns den nötigen Rückhalt gegeben", lobte Krause seinen Teamkollegen. Risto Lepp sorgte in Unterzahl für das 7:8 (20.) und Alexander Weber 34 Sekunden vor dem Ende der ersten Halbzeit für die erste Führung der Gastgeber, als er einen Siebenmeter im Nachwurf verwandelte. Zwischen der 30. und 50. Minute folgte die stärkste Phase der Saalestädter. Michal Panfil erzielte in Unterzahl das 16:14, Marco Pajung parierte kurz darauf einen Siebenmeter von Jörn Wolterink. In 4:6-Unterzahl machte Zwiers eine Großchance von Daniel Heisig zunichte. Martin Wartmann erzielte das 21:17 (45.). Bei Panfils Treffer zum 24:19 (50.) hing die Rote Laterne eigentlich schon in Edewecht. Doch in den letzten zehn Minuten traf nur noch der starke Linkshänder Panfil zum 25:22 (54.) für die Bernburger.
Mit einem lupenreinen Hattrick sorgte Maris Versakovs im Alleingang für den Ausgleich der Gäste, spielte dabei seine individuellen Stärken voll aus. In den letzten 100 Sekunden hatten beide Teams noch die Chance zum Sieg. Doch Webers Pass landete im Aus, das Kreisanspiel von Lepp auf Uwe Mäuer war zu ungenau. Dem Treffer von Sebastian Redeker drei Sekunden vor dem Ende verweigerten die Schiedsrichter wegen eines Schrittfehlers die Anerkennung. Nach dem Abpfiff nahm Krause telefonisch Verbindung auf dem erkrankten Röder und konnte mitteilen, dass die Spieler bis zum Umfallen gekämpft haben und wenigstens mit einem Punkt belohnt worden sind.
Bernburg: Zwiers, M. Pajung (bei einem Siebenmeter); Panfil (7), Lepp (4), Dude (3), Petersohn (1), Wartmann (2), Weber (5 / 3), T. Pajung (2), Mäuer (1); Edewecht: Wendler; Delinac (1), Schäfer, Sörensen, Buyny, Wolterink (7 / 2), Heisig (2), Versakovs (7), Weihrauch (2), Redeker (2), Köhler (4), Steinert
Schiedsrichter: Hohlwein / Michalzik (Hamburg); Zuschauer: 508; Strafminuten: 14:12. Siebenmeter: 4 / 3:4 / 2; Beste Spieler: komplettes Team - Versakovs, Wolterink