Handball Handball: Außenseiterrolle soll in Beckdorf abgelegt werden
WOLFEN/MZ. - Am Samstag wird ab 19.30 Uhr zu klären sein, ob Wolfens Serie Bestand hat.
In vier Begegnungen, in welchen sich die Kontrahenten gegenüberstanden, ging Wolfen noch nie als Verlierer vom Parkett. "Wir fahren nicht chancenlos nach Beckdorf, müssen aber alles abrufen, was wir zu leisten imstande sind", äußert sich der Wölfetrainer vorsichtig.
Auch wenn sich die Gäste in den letzten Spielen eine Menge Selbstbewusstsein erspielt haben, müssen sie gehörig aufpassen. Vier Punkte und zwei Plätze trennen die beiden Kontrahenten. Da die HSG mit 11:9 Punkten vor den Beckdorfern in der Tabelle steht, müssen es sich die Wölfe gefallen lassen, dass ihnen in dieser Begegnung die Favoritenrolle zugeschustert wird. Dieses Mal auch nicht ganz zu Unrecht, dennoch sollten sie gewarnt sein.
Spitzenmannschaften wie Aschersleben und Springe hatten im handballverrückten Dorf, wie sich die Gastgeber selbst nennen, das Nachsehen. Die Bilanz spricht für die Anhaltiner. In zwei Jahren gaben die Spitz-Schützlinge beim 29:29 nur einen Punkt ab. Alle anderen Begegnungen entschieden die Wolfener für sich. "Die Statistik hat nichts zu bedeuten, die Mannschaften entwickeln sich weiter", warnt Hendrik Hein vor allen Rechnereien. Der Kreisläufer, der selbst als Mannschaftsstatistiker bekannt ist, hat dennoch einen Blick auf die Ergebnisse und ist vor allem von einem beeindruckt.
Während die Gastgeber drei Gegentreffer weniger hinnehmen mussten wie die Blau-Gelben, trafen sie aber auch 27 Mal weniger ins Schwarze. Das Angriffsspiel ist auf den Linkshänder Stefan Völkers und Paul Gummert ausgerichtet. Erstgenannter hat mit 82 Toren bereits 29,6 Prozent aller Beckdorfer Treffer erzielt. Die 39 versenkten Bälle vom Rückraumyoungster Gummert hinzugerechnet, kommen beide auf über die Hälfte der Tore des Gastgebers. Die dritte tragende Säule ist Regisseur Markus Bowe. Er war in zehn Spielen bereits 52 Mal erfolgreich. Damit haben die drei Spieler knapp zwei Drittel der Tore für die Hausherren geworfen.
Trainer Inderthal weiß, dass er sich auf seine Stützen verlassen kann. Vor der letzten Partie in Neerstedt, welche Beckdorf mit 28:27 für sich entscheiden konnte, plagten den Übungsleiter massive Besetzungssorgen. Neben Torwart Steffen Stielert fielen auch die Feldspieler Paul Gummert, Neuzugang Jan-Lukas Heinrich und Alexander Kientopf aus. Damit dürfte Beckdorf auch für Wolfgang Spitz zur Wundertüte werden. "Wir werden sehen, wer gegen uns alles aufläuft. Bisher war es immer so, dass in unseren Spielen immer alle wieder fit waren", lässt sich Guido Najmann auf kein Orakeln ein.
So werden die Wölfe sich wieder auf ihr eigenes Spiel konzentrieren. "In den letzten Begegnungen waren wir damit erfolgreich", erläutert Wolfens Co-Trainer. Dabei müssen die Wölfe dort anknüpfen, wo sie im letzten Spiel aufgehört hatten. Die eigenen Fehler wurden eingegrenzt, das Angriffsspiel druckvoll und ballsicher aufgebaut, und in der Defensive wurden die gegnerischen Angriffe effektiv gestört. Starker Rückenhalt waren in den letzten Spielen die beiden Torhüter.
Wenn dies alles wieder zusammenpasst, sind die Fuhnehandballer durchaus in der Lage, ihre Serie weiter auszubauen. "Das schöne ist, dass wir befreit aufspielen können, wir sind nicht unter Druck", freut sich der Mannschaftsrat Hein auf die Auswärtsbegegnung. Und wenn dann am Sonntagmorgen ein Punkt im Gepäck ist, hat das Team endgültig den Außenseiterstatus abgelegt.