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Handball Handball: Außenseiter schafft geplante Revanche

Von Wolfgang Grahl 13.01.2008, 18:06

Gräfenhainichen/MZ. - Dabei begann die Partie für die auch aufgrund des Tabellenstandes (VfL 15:7 Punkte, Grün-Weiß 9:15) leicht favorisierten Gastgeberinnen optimal. Mit einem 4:0-Torestand im Rücken hätten die einheimischen Zuschauer von Hans-Joachim Kramers Mannschaft fortan gesteigertes Selbstbewusstsein erwartet. Erst nach 7:10 Minuten konnten die zahlreichen Gästefans das erste Mal jubeln.

Dann knallte Anke Richter zwei Siebenmeter an den Pfosten - in der zweiten Halbzeit ging ein weiterer nicht in Maschen - und die Gäste wurden munter. Das 6:5 war nach 17 Minuten die letzte VfL-Führung. In gleichem Maße, wie in der Folgezeit Jens Bertuleits Minikader immer aufmüpfiger, selbstbewusster wurde, litt der VfL an Führungsqualitäten. Bezeichnend, dass einem Aktivposten wie Tina Matthei Sekunden vor dem Pausenpfiff erst mit Treffer Nummer zwei der 9:11-Pausenstand gelang.

Wer für die zweiten 30 Minuten eine jetzt frisch motivierte Gräfenhainichener Mannschaft erwartet hatte, sah sich getäuscht. Vier Tore in Folge, zum Teil tadellos herausgespielt und immer lange auf eine gute Wurfposition wartend, stellten eigentlich schon in dieser Phase die Weichen zugunsten des SV Grün-Weiß.

Die überragende Gästespielerin Nadine Rötzer konnte schalten und walten wie sie wollte. Nachdem sie zu Beginn der Partie für den Spielaufbau zuständig war, fand sie später auch noch Lust am Tore werfen. Die beste beim VfL stand mit Jacqueline Richter im Kasten, während alle anderen unter Normalform auftraten. Da war nichts von den sonst bei den Gegnern so gefürchteten schnellen Kontern zu sehen. Tina Matthei tauchte minutenlang unter, auch weil sie sehr aufmerksam von der starken Katharina Fischer "behütet" wurde.

Zudem blockten die Grün-Weißen vor allem bei den Distanzwürfen von Anke Richter geschickt. Dazu leistete die kleine Stefanie Krüger im Grün-Weiß-Tor ganze Arbeit. Auf der Gegenseite wurde dieses Deckungsverhalten vermisst. Beim 19:21-Zwischenstand sieben Minuten vor dem Abpfiff keimte zwar noch mal Hoffnung auf, aber die psychisch und physisch frischeren Wittenbergerinnen waren einfach an diesem Tag mit einer Siegermentalität ausgestattet, die Kramers Team fehlte. Gäste-Coach Jens Bertuleit nach dem Abpfiff schmunzelnd: "Ich bin sehr zufrieden. Es war ein tolles Derby."

Gräfenhainichen: Jacqueline Richter, Mandy Gamlich, Anke Richter (8), Tina Matthei (4), Katja Böhme, Carolin Böhme (2), Marit Schaller (2), Sandy Böttcher, Friederike Körsten (2), Stephanie Jahn (2), Annika Bork

Wittenberg: Stefanie Krüger, Nadine Rötzer (8), Anne Otto (5), Doreen König (4), Anja Seiffert (3), Katharina Fischer (3), Kerstin Bucher (1)