Handball Handball: Andy Kühne ist der «Zeitstrafen-König»
Bernburg/MZ. - Auch Andreas Kühne stand deswegen im Schatten seiner Bernburger Teamkollegen Nick Heinemann, Kilian Kraft, Uwe Mäuer oder Torhüter Jan Resimius. Doch mit der Rolle hat sich der Niedersachse längst angefreundet. "Ich wurde für die Deckung geholt und habe meinen Job gemacht. Ich freue mich, wenn mein Gegenspieler, der sonst zehn Tore erzielt, gegen Bernburg nur dreimal trifft. Sicherlich muss ich dafür auch das eine oder andere Mal richtig dazwischen hauen. Aber nur so verschafft man sich den nötigen Respekt", erklärte Kühne, der für seine knallharte Abwehrarbeit von den Referees oft genug die Quittung erhielt. Mit 51 Zeitstrafen ist der Bernburger der ungekrönte König in der zweiten Liga Nord. Auf den Plätzen folgen mit Abstand Jan Rüter (Spenge) und Milan Kralik (Varel), die jeweils 39 Mal eine Auszeit nehmen durften. "Sicherlich habe ich mir zu Saisonbeginn dumme Strafen eingehandelt. Aber man lernt immer dazu", sagte der Deckungsspezialist, der sich an die rauere Luft in der zweiten Liga gewöhnen musste. Zuvor spielte der 31-jährige Aufbauspieler zwölf Jahre lang in der Regionalliga, jeweils fünf in Warberg und Braunschweig sowie zwei bei Eintracht Glinde.
"Die Saison in Bernburg war die Krönung meiner Laufbahn. Sowohl auf als auch außerhalb des Parketts traten wir als Einheit auf, haben dadurch viele Rückschläge verkraftet und Mannschaften geschlagen, die auf dem Papier stärker waren als wir. In der Rückrunde haben wir beim 26:31 in Hildesheim unsere höchste Niederlage kassiert", blickte Kühne, dessen sportliche Zukunft beim SV Anhalt Bernburg noch völlig ungewiss ist, zurück. "Es hat mir riesigen Spaß gemacht, in Bernburg zu spielen. Die Pendelei zwischen Warberg, Magdeburg und Bernburg juckte mich nicht. Aber der Beruf hat jetzt absoluten Vorrang. Ich muss schauen, wo ich unterkomme. Alles steht und fällt mit meiner künftigen Arbeitsstelle", sagte der Bankkaufmann, der sein Magister "Sport in der gesundheitlichen Förderung" abgeschlossen hat. Viel Zeit zur Entscheidung bleibt Kühne nicht mehr.