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Handball - 2. Bundesliga Handball - 2. Bundesliga: Usedom schickt eine polnische Auswahl

Von Steffen Brachert 11.11.2004, 20:16

Dessau/MZ. - Der Worte sind genug gewechselt. Eigentlich. Selten war die Ausgangslage eindeutiger - und schwieriger. Acht Spiele sind gespielt in der neuen Saison der zweiten Liga. Nicht einmal durfte Dessau bislang jubeln.

0:16 Punkte bedeuten vor allem eines: In den Heimspielen am Sonntag um 17 Uhr gegen Usedom und am Mittwoch um 20 Uhr gegen Varel sind für die Mannschaft um Kapitän Alexander Matschos zwei Siege Pflicht. Sonst? Sonst sinkt die Hoffnung auf den Klassenerhalt auf ein Minimum. Davon aber will im Dessauer Lager niemand etwas hören. Warum die Mannschaft am Sonntag gewinnt? Für Spielertrainer Gregorz Subocz ist das klar. "Weil wir stark genug sind."

2001 aus der SG Ahlbeck-Heringsdorf gegründet, wollte Blau-Weiß Usedom unbedingt in die zweite Liga. Drei bittere Anläufe, drei Vizemeisterschaften standen in der Statistik, ehe die Truppe von der Urlaubsinsel dieses Jahr am vorletzten Spieltag den Tabellenzweiten Rostock 31:30 besiegte und den Sprung nach oben perfekt machte.

Usedom nutzt die Nähe zur Grenze: Pawel Kaniowski, der neue Trainer, kommt aus Polen - mit ihm gleich neun Spieler. Krystof Szcesny, Tomek Bartniczuk, Trainersohn Pavel Kaniowski, Tomek Gala, Jaroslaw Galus, Zbigniew Podfigurny, Lukas Bartnik, Mattheus Zaremba und Pawel Rafalski bilden die polnische Auswahl in Usedomer Diensten. Den Zuschauern ist das egal. Über 1 000 kommen jedes Mal in die Pommernhalle. Die Stimmung ist gut, manchmal zu gut: Nach der 34:36-Niederlage gegen Fredenbeck wurden die Schiedsrichter angegriffen. Das kostete 1 350 Euro Strafe. 6:12 Punkte hat Aufsteiger Usedom auf der Habenseite. Altenholz, Varel und Reinickendorf wurden besiegt. Vor allem das 30:23 vorige Woche gegen Berlin hat für neues Selbstvertrauen gesorgt. Selbstvertrauen, das Dessau dringend benötigt. Gregorz Subocz kennt aus Usedom vor allem zwei Akteure. Trainer Michal Kaniowski, der ihn einst in der Nationalmannschaft betreute. Sohn Pavel Kaniowski, mit dem Subocz 1992 die Weltmeisterschaft in Österreich spielte. Doch das ist Geschichte. "Am Sonntag zählen nur zwei Punkte. Usedom ist für uns zu knacken", so Subocz.

"Wir müssen uns auf den Ball, auf den Gegner, auf uns selbst konzentrieren", sagt der Trainer. "Bei jedem Pass, bei jedem Wurf." Nachdem Ausfall von Hanno Hempel muss Subocz wieder selber ran. Doch das ist nicht die einzige Sorge. Im Training am Mittwoch gab es eine unglückliche Abwehraktion: Frank Reckzeh verlor einen Zahn. Christian Schöne musste mit einer Schnittwunde im Arm in die Notaufnahme. Subocz hofft auf beide und hat einen Joker: Frank Stojan steht nach seiner Schulterverletzung vor dem Comeback.