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Hamburg baut Flüchtlingsunterkünfte ab: Begehrte Holzhäuser

17.09.2018, 07:26
Häuser für Flüchtlinge stehen auf dem Gelände einer ehemaligen Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil Jenfeld. Foto: Daniel Bockwoldt/Archiv
Häuser für Flüchtlinge stehen auf dem Gelände einer ehemaligen Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil Jenfeld. Foto: Daniel Bockwoldt/Archiv dpa

Hamburg - Wegen des Rückgangs der Flüchtlingszahlen kann Hamburg immer mehr Erstaufnahme-Einrichtungen schließen. Ende nächsten Jahres soll ihre Zahl in der Hansestadt auf vier bis fünf sinken, wie ein Sprecher des Zentralen Koordinierungsstabs für Flüchtlinge sagte. Derzeit sind es noch neun. Die nicht mehr benötigten Container, etwa aus der einst größten Einrichtung an der Schnackenburgallee am Volkspark, werden ihren Besitzern einfach zurückgegeben. Die Stadt habe nämlich sämtliche Wohncontainer nur gemietet, sagte der Sprecher.

Nicht ganz so einfach erschien zunächst die weitere Nutzung von 50 Holzhäusern, die zu einer Erstaufnahmeeinrichtung im Jenfelder Moorpark gehörten. Der Zentrale Koordinierungsstab bot sie Mitte August zum Stückpreis von 1000 Euro auf Ebay-Kleinanzeigen an. Die Resonanz war so stark, dass die Anzeige schon nach 48 Stunden wieder gelöscht wurde. Die Interessenten? Hauptsächlich Hamburger Behörden, die erst auf diesem Wege von dem Angebot erfuhren. So gehen die Häuser nun an Sport- und andere Vereine, die zum Beispiel von der Sozialbehörde unterstützt werden. Sie bekommen die 28 Quadratmeter großen Holzbauten umsonst.

Im Winter 2015/16 hatte Hamburg vorübergehend mehr als 700 Asylbewerber in Zelten unterbringen müssen. Einige der Zelte seien an Griechenland verschenkt worden, sagte der Sprecher. Auf den griechischen Inseln könnten sie wegen des milderen Klimas gut genutzt werden.

Hamburg bemüht sich, Flüchtlinge möglichst schnell in sogenannte Folgeunterkünfte zu bringen. Ende August gab es sie an 131 Standorten mit knapp 34 000 Plätzen. Der Senat setzt dabei auch auf den sozialen Wohnungsbau. Die neuen mehrgeschossigen Häuser an zwölf Standorten werden als „Unterkünfte mit der Perspektive Wohnen” bezeichnet. Dort kommen nicht nur Asylbewerber, sondern auch andere bedürftige Hamburger unter. (dpa/lno)