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Günter Hoffmann wird 70 Günter Hoffmann wird 70: «Hopser» ist noch immer fit wie ein Turnschuh

Von Klaus Blumtritt 13.02.2004, 21:14

Halle/MZ. - Der Fußball kann ihn noch immer erregen. "Bundesligist Köln reist nur mit einer Garnitur Trikots an. Das ist unglaublich. Bei uns hätte es das nicht gegeben", grummelt Günter Hoffmann gleich bei der Begrüßung. Daraus spricht die Leidenschaft für den Fußball, die der frühere hallesche Oberliga-Spieler und -Trainer auch mit 70 Jahren an den Tag legt.

Den einstigen Weggefährten wird es bei der Gratulationscour wie dem Autoren gehen: Man glaubt kaum, dass der "Hopser", wie er wegen seiner nur 1,65 Meter einst getauft wurde, das siebte Lebensjahrzehnt abschließt. Der Jubilar sieht fit aus wie ein Turnschuh und fühlt sich auch so: "Bis vor zwei Jahren bin ich bei den Alten Herren noch dem Leder nachgejagt", verrät Hoffmann. Seitdem erlebt er den Fußball auf der Tribüne oder im TV-Sessel. Oder er begleitet seinen Enkel, der in der Jugend beim VfL 96 seine Töppen schnürt.

Bevor Hoffmann als Halbstürmer und später als Mittelfeldspieler weit über 200 Punkt- und Pokalspiele für den HFC und dessen Vorgänger bestritt, war er bereits für fünf andere Vereine aktiv. Von der SG Diemitz wechselte er zur starken Jugend am Zoo und danach zum Ex-Meister Turbine. 1953 folgte das einjährige Intermezzo bei der SpVgg Fürth, um dann beim SC Wissenschaft anzuheuern, die 1958 mit Oberligist SC Chemie Halle-Leuna fusionierte. Sportlicher Höhepunkt als Fußballer war der 1962 gewonnene FDGB-Pokal.

Als Trainer erlebte er den tragischen Hotelbrand von Eindhoven im Herbst 1971. Cheftrainer Walter Schmidt, den er 1973 nach dem Oberliga-Abstieg beerbte, erwarb zu dieser Zeit das Diplom. Seinen eigenen "Abgang" als Oberligatrainer des HFC nach knapp drei Jahren sieht Hoffmann heute locker. "Es hatte sich angedeutet. Dass ich nach einem Auswärtserfolg die Papiere bekam und montags erst noch das Vormittagstraining leiten durfte, war allerdings kurios", erinnert sich Hoffmann, der bereits tags darauf als Co-Trainer bei Rot-Weiß Erfurt in Lohn und Brot stand. Bis Anfang der 90er Jahre widmete er sich dem HFC-Nachwuchs. Stolz ist er "vor allem auf meine letzte B-Jugend, die um die deutsche Meisterschaft spielte". Zu ihr gehörten mit Danny Fuchs (Greuther Fürth), Marco Kurth, Maik Kunze (beide Aue), Karsten Oswald (Bayern-Amateure) und Marcel Geidel (HFC) fünf Spieler, die "aus ihrem Talent etwas gemacht haben."