Griechenland Griechenland: Volleyball-Spiele werden nach Tod eines Fans abgesagt

Paiania/Athen/dpa. - Nach dem Tod eines Fans im Vorfeld eines Damen-Volleyballspiels sind am Freitag in Griechenland alle Volleyballpartien abgesagt worden. Am Vortag war bei heftigen Schlägereien von Hooligans der beiden populärsten Sportvereine, Olympiakos Piräus und Panathinaikos Athen, ein Mensch ums Leben gekommen. Das Opfer, ein 25 Jahre alter Panathinaikos-Fan, starb anschweren Kopfverletzungen. Zunächst war berichtet worden, er seierstochen worden. Wie das griechische Fernsehen berichtete, wurdenmindestens sieben Menschen verletzt.
«Die Menschen waren mit Blut übergossen. Überall hatten sieMesserstiche», sagte der Arzt des Athener Unfallkrankenhauses KAT,Sokratis Nitsiadis, im Rundfunk. Die Schlägereien brachen kurz vorBeginn des Frauen-Volleyball-Derbys um den griechischen Pokalin der Athener Vorstadt Paiania aus. «Wir können nach dem gestrigentragischen Ereignissen keinen Volleyball mehr spielen und haben das'Final 8' abgesagt», sagte der Präsident des griechischenVolleyballverbandes Thanassis Beligratis.
Die Hooligans hätten sich vor Spielbeginn außerhalb der Sporthallevon Paiania getroffen. Sie seien alle organisierte Fußball-Fans derbeiden Spitzenmannschaften gewesen und wollten die Gelegenheit desVolleyballspiels nutzen, um sich ein «Duell» zu liefern, hieß es.Dies bestätigten zahlreiche Mitglieder dieser Fanclubs im Fernsehen.Die Hooligans gingen mit Beilen, Schlagstöcken, Latten und Steinenaufeinander los. Einige warfen Molotowcocktails und nahmen die Gegnermit Leuchtkugelpistolen unter Beschuss. Im griechischen Fußball kommtes immer wieder zu Auseinandersetzungen gewalttätiger Fangruppen.
«Angst und Panik brachen in unserer Kleinstadt aus», sagte einenLadenbesitzerin im Fernsehen am Freitagmorgen. Mehrere Autos undGeschäfte wurden zerstört. Die Polizei konnte die Hooligans erst nachdem massiven Einsatz von Tränengas und Schlagstöcken auseinandertreiben. Sechs Menschen wurden festgenommen. Die Regierung undOppositionspolitiker verurteilten die Zwischenfälle.