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Griechenland Griechenland: Die weiße Perle von Rhodos

Von MARTIN SEGER 26.03.2009, 18:18

Halle/MZ. - Lindos erfüllt dieses Klischee und gehört deshalb zum Pflichtprogramm vieler Touristen, die auf Rhodos Urlaub machen.

"Der malerisch gelegene Ort ist eine der ganz großen Attraktionen Griechenlands", heißt es dann auch schwärmerisch im Reiseführer - und das zu Recht: Wie ein Collier schmiegen sich die weißen Hauswürfel mit ihren braunen Fensterläden, den blumengeschmückten Innenhöfen und den großen Eingangsportalen an den "Hals" eines 116 Meter hohen Tafelbergs. Zahlreiche Gassen und Gänge winden sich durch das autofreie Bilderbuch-Dorf, das 55 Kilometer von der Insel-Hauptstadt Rhodos entfernt an der Ostküste liegt. Sie führen vorbei an weinumrankten Tavernen, orthodoxen Kirchen und kleinen Plätzen - und leiten täglich Hunderte von Urlaubern hinauf zur Akropolis.

Lindos ist heute eine Touristenattraktion und besonders in der Hochsaison meist überfüllt. Die Akropolis kann auf einem Serpentinenweg erwandert werden. Für alle, die den Fußmarsch scheuen, stehen "Esel-Taxis" bereit. "Erst am Nachmittag wird es hier etwas ruhiger", erzählt eine Tischdeckenverkäuferin am Zugang des zerstörten Burgbezirks. Vor 2 700 Jahren soll auf dem Plateau des Tafelbergs ein bedeutender Athena-Lindia-Tempel entstanden sein, den schon Alexander der Große und Herkules besucht haben. Aber heute ist von dem stolzen Bauwerk von einst nur noch ein Trümmerfeld mit Mauerresten und rekonstruierten Säulen zu sehen.

Die meisten Urlauber zieht es daher an die Zinnen der Bergfestung, um den prächtigen Blick über die türkisblau schimmernde Pállas-Bucht - dem unverbauten Naturhafen von Lindos - zu genießen: Ruhig liegt sie am Fuße der Akropolis. Nur wenige Segelyachten ankern auf dem klaren Wasser, während ein langer Sandstrand, aber auch karge Felsen und Geröllhänge zum Sonnenbaden einladen.

Manche Urlauber umwandern die kleine Bucht im glühenden Sommer-Sonnenschein, um das mutmaßliche Mausoleum des Tyrannen Kleoboulos - einem der sieben Weisen des Altertums - zu erreichen. Das runde Grabmal aus Felsblöcken bietet einen prächtigen Blick auf Lindos.

Nicht weniger beliebt ist die südlich der Akropolis gelegene Ágios-Pávlos-Bucht. Am kurzen Sandstrand des felsgesäumten Wasserbeckens soll der Apostel Paulus gelandet sein, um die Einwohner von Lindos zu bekehren. Eine Kapelle erinnert an seinen Besuch, doch die meisten Urlauber zieht es eher ins kühle Wasser - bevor sie zum Abendessen ins Zentrum von Lindos zurückkehren.

Dann sind die verwinkelten Gassen des 1 000-Einwohner-Ortes längst mit Lichterketten geschmückt. Alle Tavernen sind geöffnet und zahlreiche Restaurants laden zum Weintrinken auf ihre Dachterrassen ein. Der Besuch lohnt sich allein schon wegen des Ausblicks: Denn abends sind viele Fassaden von Lindos beleuchtet.