Goitzsche-Marathon Goitzsche-Marathon: Lauflegende kommt an die Goitzsche
BITTERFELD/MZ. - Vor einigen Wochen erst ist Junge von einem längeren Aufenthalt aus Kenia zurückgekehrt. Gemeinsam mit dem Bitterfelder Pfarrer Matthias Weise hatte er dort die Heimat der beiden Marathonläufer Paul Thuo und Isaak Sang besucht, um die sich Junge seit nunmehr fast zwei Jahren kümmert. Und die er am 3. Mai wiedersehen wird: Dann steigt vor den Toren Bitterfelds die vierte Auflage des Goitzsche-Marathons. Mit Paul Thuo und Isaak Sang. Und natürlich mit Peter Junge.
Lauf hat sich etabliert
"Wir haben so viele Anmeldungen wie noch nie", freut sich der Organisator vom Bitterfelder SV 2000, "wenn das so weiter geht, erleben wir einen neuen Rekord." Zurückführen ließe sich dies vor allem auf die Art und Weise, wie sich ein erfolgreicher Marathonlauf etabliere: mit Mundpropaganda. "Es hat sich mit den Jahren herumgesprochen, welch schöne Landschaft und welch gute Bedingungen wir hier bieten", glaubt Junge und auch die Mitveranstalter der Mitteldeutschen Marathon GmbH pflichten dem bei. "Der Lauf hat sich etabliert", sagt Pressesprecher Klaus
Steinbrecher, "Anmeldungen liegen schon aus fast allen Bundesländern vor." Nur Bremen und das Saarland würden bisher fehlen. "Die kriegen wir auch noch", lächelt Junge, der jedoch einen weiteren Grund für das steigende Interesse sieht. "Unsere Hilfsaktion für Paul und Isaak hat natürlich auch den Goitzsche-Marathon popularisiert." Keine Frage also, dass das Duo aus Kenia auch in diesem Jahr wieder an den Start geht. Thuo und Sang werden am ersten Mai-Wochenende jedoch nicht die einzigen Kenianer an der Goitzsche sein. Bei ihrem Besuch in Afrika hatten Junge und Weise auch Kipchoge Keino getroffen und dabei eine persönliche Einladung von Oberbürgermeisterin Petra Wust überreicht. Der wohl berühmteste kenianische Mittel- und Langstreckenläufer und heutiger Chef des NOK hat fest zugesagt, nach Bitterfeld zu kommen. "Für unseren Lauf und unsere Region", freut sich Peter Junge, "ist das eine riesige Ehre."
Noch ist unklar, ob der 67-jährige Keino sogar selbst ein paar Meter auf der Strecke zurücklegt. Sollte er sich jedoch dazu entschließen, erwartet ihn ein Feld, das so groß und bunt gemischt wie nie sein dürfte. "Bei den Staffeln", verdeutlicht Junge, "haben wir bald die Anmeldegrenze erreicht." Vierzig Plätze stehen in diesem Wettbewerb zur Verfügung - die Begrenzung leitet sich aus den Kapazitäten der Busse ab, welche die einzelnen Staffelläufer zu ihren Startpunkten bringen. "Das ist sowieso schon ein riesen Ding, was unser Bus-Partner hier möglich macht", gibt Junge zu. Wenn nun trotzdem weitere Staffeln melden würden, müsse sich das Organisationskomitee Gedanken machen. Dass es dazu kommt, scheint realistisch. Vorjahressieger VfL Eintracht Bitterfeld will andere Vereine der Region zu einem Wettbewerb aufrufen. Zudem planen die ostdeutschen Sparkassenverbände ebenfalls einen Wettkampf untereinander.
Meldebüro im Wasserzentrum
Junge, und das freut ihn und die anderen Organisatoren ausdrücklich, spürt in diesem Jahr zudem eine verstärkte Unterstützung durch die Stadtverwaltung. "Das hat eine neue Qualität bekommen." Gemeinsam entstand auch die Idee, die "Nudelparty" am Vorabend des Laufes und das Meldebüro - beide bisher auf dem Bitterfelder Markt angesiedelt - im Wasserzentrum durchzuführen. "Das macht Sinn", erklärt Junge, "zum einen ist die Party auf dem Marktplatz nie richtig angenommen worden, zum anderen können wir nun das Meldebüro zwei Tage komplett am gleichen Ort belassen." Die räumliche Nähe zum gewohnten Start- und Zielbereich rund um die Villa mache dies möglich.
Als neuer Partner haben die Organisatoren zudem den Verein "Bitterfelder Bergleute" gewonnen. "Gewissermaßen", sagt Peter Junge, "ist der Bergbau ja der Grund dafür, dass es heute solch einen Lauf gibt." Der Verein werden bei der Siegerehrung und bei der Ausgestaltung des Laufes helfen und sich natürlich auch selbst präsentieren. Der Sieger und die Siegerin im Halbmarathon würden zudem einen von den Bergleuten gestifteten "Bernstein-Pokal" erhalten. In drei Wochen soll dieser bereits während der Festveranstaltung des Vereins vorgestellt werden. Ein Pflichttermin für Junge. Einer von vielen des Rentners im aktiven Unruhestand.