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Gladbach schöpft Hoffnung: 1:0 gegen Schalke

Von Morten Ritter 10.05.2009, 17:27

Mönchengladbach/dpa. - Die Fans feierten den glücklichen Last-Minute-Sieg durch den Premieren-Treffer von Roberto Colautti schon wie den Klassenverbleib, doch die Profis von Borussia Mönchengladbach wählten nach dem Sprung von den Abstiegsrängen mahnende Worte.

«Wir sind sehr erleichtert, aber wir sind immer noch in einer schwierigen Situation», sagte Marko Marin nach dem in den Schlusssekunden gesicherten 1:0 (0:0)-Erfolg gegen den FC Schalke 04. Colautti sorgte beim Traditionsverein für neue Hoffnung im Abstiegskampf. Als niemand mehr an einen Sieg glaubte, schlug der Israeli vor 54 067 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park in der 90. Minute doch noch zu.

«Natürlich ist unsere Situation besser, aber es noch nicht so, dass wir es geschafft haben», warnte auch Trainer Hans Meyer. Durch den ersten Erfolg nach sechs sieglosen Partien schafften die Gladbacher erstmals in diesem Jahr den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz der Fußball-Bundesliga und tankten vor dem Keller-Duell bei Energie Cottbus neues Selbstvertrauen. Mit 27 Punkten rangiert Gladbach punktgleich vor seinen Verfolgern Arminia Bielefeld und Cottbus auf dem 15. Rang. «Das war die Belohnung für unseren Aufwand. Aber wir sind noch nicht raus aus dem Abstiegskampf», sagte Gladbachs Karim Matmour.

Die beste Chance für Gladbach bis zum erlösenden Siegtor hatte Marin (23. Minute) vergeben, der mit einem Foulelfmeter an Schalke-Schlussmann Manuel Neuer gescheitert war. Die Gäste, die ihre 500. Bundesliga-Niederlage kassierten, haben als Siebter (49 Punkte) kaum noch Chancen, sich für den Europapokal zu qualifizieren. «Das war es», sagte Neuer.

Meyer bot mit Marin und Alexander Baumjohann im Mittelfeld eine offensivere Formation auf als beim 1:2 in München. Zunächst mussten die nervös gestarteten Hausherren aber Defensivaufgaben verrichten. Die Schalker, bei denen Jermaine Jones nach abgesessener Sperre und erstmals unter Interimscoach Mike Büskens auch Orlando Engelaar in der Startelf standen, bestimmten die Partie.

Ein erster Schreck ereilte die Gäste, als Christian Pander nach einer Viertelstunde verletzt vom Feld musste. Sechs Minuten später entschied Schiedsrichter Peter Sippel (München) zum Unverständnis von Rafinha auf Strafstoß, nachdem der Brasilianer Gladbachs Baumjohann im Luftduell zu Fall gebracht hatte. Marin übernahm Verantwortung, schoss jedoch schwach und Neuer konnte den Elfmeter mühelos parieren.

Ein nötiges Aufbäumen der Borussia blieb zunächst aus. Gladbach agierte für ein gegen den Abstieg kämpfendes Team viel zu ängstlich. Meyer reagierte und nahm den Gelb-Rot gefährdeten Johannes van den Bergh noch vor der Halbzeit für den offensiveren Colautti vom Platz. Dies sollte sich später als Glücksgriff erweisen.

«Wir haben Nerven gezeigt. Wir sind verkrampft durch den Druck, den wir haben», sagte Vizepräsident Rainer Bonhof zur Halbzeit. Nach der Pause wurde Gladbach etwas agiler, aber Konstruktives brachte man noch nicht zu Stande. Die deutlich besseren Möglichkeiten erspielten sich die Schalker. Halil Altintop (63.) und Jones (67.) scheiterten an Borussen-Keeper Logan Bailly. Als der geschlagen war, köpfte Dante einen Schuss von Kevin Kuranyi (71.) von der Linie. Auf der Gegenseite reagierte Neuer bei einem Colautti-Schuss prächtig. Doch dann schlug der Stürmer Sekunden vor dem Ende doch noch zu.